Zusammenfassung
Das Studium der altchristlichen Literatur hatte seit dem 15. und 16. Jahrhundert einen grossen Aufschwung genommen. Zwar ist das Interesse hierfür von Anfang an in der Kirche lebendig gewesen. Schon Eusebius hatte es als eine der ersten Aufgaben seiner Kirchengeschichte betrachtet, von den Männern zu sprechen, die in den einzelnen Perioden das Wort Gottes mündlich oder durch Schriften verkündigt (Eus. Hist. Eccl. I, 1, 1). Und erfüllt von dem Streben, den von heidnischer Seite dem Christentum gemachten Vorwurf der Unbildung abzuwehren, hatte Hieronymus in seinem Erdenwinkel in Bethlehem seinen Katalog von 135 griechischen und lateinischen Autoren verfasst, dem er in Anlehnung an Suetons Werk den Titel „,De viris illustribus“ gab. Haften dem Werke auch manche Mängel an, so war es doch bahnbrechend geworden und hatte noch im Altertum Fortsetzungen und Ergänzungen gefunden. Das Mittelalter hatte die Werke der Väter treu gehütet und handschriftlich der Nachwelt überliefert. Allerdings, für die zusammenfassenden Darstellungen, die erst in der zweiten Hälfte des Mittelalters wieder auftauchen, begnügte man sich mit den Notizen des Hieronymus und seiner Fortsetzer. Auch an den seit dem 13. Jahrhundert entstehenden Universitäten hat eine Berücksichtigung der altchristlichen Literatur nicht gefehlt. Die Werke der Väter waren ja die Zeugen der kirchlichen Tradition, dienten zum Verständnis und zur Erklärung der heiligen Schrift, zur Erörterung und Stütze der zur Behandlung kommenden Glaubenssätze.
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Bigelmair, A. (1932). Die Patrologie an der Universität Würzburg im Zeitalter der Aufklärung. In: Buchner, M. (eds) Aus der Vergangenheit der Universität Würzburg. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-99578-1_7
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