Zusammenfassung
Den Begriff des „geisteswissenschaftlichen“ Unterrichts des näheren zu untersuchen, darauf muß ich hier verzichten. Daß der Ausdruck „Geisteswissenschaften“ im Gegensatz zu den Naturwissenschaften schief oder doch zum mindesten mißverständlich ist, wird ja sowieso keiner Ausführung bedürfen; trotz aller Mängel hat sich nun einmal diese Gegenüberstellung eingebürgert, und man muß mit ihr rechnen. Die von Rickert (1) angewandte Formulierung „Naturwissenschaft und Kulturwissenschaft“ ist von Mängeln und Ungeeignetheiten ja ebenfalls nicht frei, und die früher sehr beliebte Art, im Gegensatz zu den exakten Wissenschaftsfächern von „ethischen“ Unterrichtsgegenständen zu reden, ist völlig unmöglich. Es darf als Gemeingut der gesamten heutigen Pädagogik vorausgesetzt werden, daß jeder Unterricht auch der ethischen Bildung dienen kann und darum dienen soll; keinem Fach kann hier ein Vorrang vor dem anderen zugebilligt werden. Es wird sich also empfehlen, bei der nun einmal üblich gewordenen Gegenüberstellung, so wie sie in der Überschrift gebraucht worden ist, zu bleiben.
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Literatur
Rickert, H.: Kulturwissenschaft und Naturwissenschaft. Tübingen 1910.
Depdolla, PH.: Eugenik und höhere Schulen. Volksaufartg 1928.
Vgl. hierzu auch Klara Viebig: Passion. Berlin 1926.
Popert, H: Harringa. Dresden 1910.
Rohrbach, P.: Der Tag des Untermenschen. Berlin 1929.
Lüdtke, FR.: Menschen um Achtzehn. Barmen 1922.
Schlemmer, H.: Vererbung und Erziehung. Z. pädag. Psychol. 1924.
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Schlemmer, H. (1930). Vererbungslehre und geisteswissenschaftlicher Unterricht. In: Just, G. (eds) Vererbung und Erziehung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-99567-5_8
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