Zusammenfassung
Es liegt im Wesen des menschlichen Geistes, daß er die Mannigfaltigkeit der Erscheinungen, die ihm die Natur bietet, als konstante Gegebenheiten hinzunehmen geneigt ist. In allen Zweigen der Wissenschaft von den lebenden Organismen beschränkte sich die Forschung in ihren Anfängen auf die ausgewachsenen Exemplare einer Pflanzen- und Tiergattung, die auf ihre Eigenschaften untersucht, geordnet und systematisch eingegliedert wurden. Diese Betrachtung führte zur Lehre von der Systematik, zur Lehre von dem, was ist. Demgegenüber ist der Entwicklungsgedanke eine jüngere Errungenschaft der Naturwissenschaft. Wir brauchen uns nur daran zu erinnern, daß die Entdeckung der pflanzlichen und tierischen Zelle, die genauere Kenntnis des Befruchtungsvorganges noch nicht einmal 100 Jahre zurückliegen; daß ferner die Lehre von der Ontogenese erst in den letzten Jahrzehnten ausgebaut wurde; daß endlich die Ideen Lamarcks und Darwins über die Phylogenese, die wir ebenfalls dem verflossenen Jahrhundert verdanken, lange Zeit um ihre Anerkennung haben kämpfen müssen. Und von einer Wissenschaft der Vererbung im eigentlichen Sinne kann erst seit der Wende unseres Jahrhunderts die Rede sein.
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Hoffmann, H. (1930). Psychische Entwicklung und Vererbung (unter Ausschluß der intellektuellen Entwicklung). In: Just, G. (eds) Vererbung und Erziehung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-99567-5_4
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