Zusammenfassung
Die weitgehende Verwendung von Fräsern als Bearbeitungswerkzeuge ist erst in den letzten Jahrzehnten aufgekommen. Trotzdem ist der Fräser keineswegs ein junges Werkzeug, sein Alter ist im Gegenteil, an der Entwicklungsdauer unserer Werkzeugmaschinen gemessen, ziemlich hoch, wenn auch über seine Jugendzeit wenig bekannt ist. Soviel scheint jedoch festzustehen, daß die ersten wirklichen Fräser Formfräser zum Schneiden von Uhrrädern gewesen sind. Eine Räderfräsmaschine soll bereits 1716 durch Henry Sully in England gebaut worden sein. Ebenso hat Vaucanson (1709–1782) Fräser zur Herstellung seiner berühmten Instrumente verwendet, die z.T. jetzt noch erhalten sind. Diese ersten Fräser (Abb. 1) sind durchweg mit vielen kleinen Zähnen versehen, bei denen ein Nachschleifen nicht möglich war. Ihre Leistung und Lebensdauer war infolgedessen sehr gering, so daß ihre Verwendung für andere Zwecke als die der Feinmechanik kaum in Frage kam. In der Cyklopaedia von Rels (1819) ist aber bereits eine Räderfräsmaschine von Rehe beschrieben, deren Fräser (Abb. 2) nur wenig Zähne hat, die so geformt sind, daß der Fräser als Vorläufer des modernen hinterdrehten Fräsers aufgefaßt werden kann. An dieser Stelle wird auch schon eine Schleifmaschine dargestellt, auf der die Brust und die Flanken der Fräser geschliffen werden können und die auch schon einen Stützfinger zum richtigen Einstellen der Zähne an der Schleifscheibe besitzt. Auch ein Fräser mit eingesetzten Zähnen wird abgebildet, Abb. 3, bei dem die Schwierigkeiten des Härtens und Verziehens größerer Stahlstücke vermieden werden sollen, so daß im ganzen die Grundlinien der Entwicklung schon hier festgelegt sind. Wenn trotzdem diese Werkzeuge zunächst keine größere Bedeutung bekamen, so lag das wohl wesentlich daran, daß die Mittel zum Scharfschleifen nach dem Härten und ebenso zum Nachschleifen ungenügend waren.
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Schmitz, O. (1925). Fräser und Messerköpfe. In: Bussien, R., et al. Spanabhebende Werkzeuge für die Metallbearbeitung und ihre Hilfseinrichtungen. Schriften der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Betriebsingenieure, vol 3. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-99566-8_3
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