Zusammenfassung
Der Kiefernbestand hat seine natürliche Hauptverbreitung im norddeutschen Osten (Ostelbien), wo er oft in ganzen Waldteilen rein oder nur mit gelegentlicher und unbedeutender Einsprengung von Laubhölzern, hauptsächlich Birke und Aspe, auftritt. Mit Recht wird die Kiefer hier nach ihrer großen Verbreitung und Anspruchslosigkeit der „Brotbaum des Ostens“ genannt. Besonders umfangreich ist ihr Vorkommen auf den ärmeren und trockeneren Diluvialsanden, besonders den Talsanden, die von den Gletscherströmen oft weithin verfrachtet und dabei stark ausgewaschen worden sind. Aber auch auf durchlässigen und trockenen Hochflächensanden und auf den nachträglich aufgewehten Binnendünen des nordostdeutschen Diluviums finden sich reine Kiefernbestände in weiter Verbreitung. Große Waldgebiete, die heute noch den Namen „Heiden“ (=Kienheiden in alter Zeit) führen, sind ganz überwiegend mit Kiefer bestockt und wahrscheinlich auch früher bestockt gewesen. (So z. B. Teile der Tucheier Heide, der Landsberger und Schorfheide in der Mark, die Dübener und Annaburger Heide in Sachsen, die großen Heiden in der Niederlausitz u. a. m.) In Nord Westdeutschland dürfte, abgesehen von der Altmark, der reine Kiefernbestand von Natur nur ganz vereinzelt vorgekommen sein. Heute ist er auch dort künstlich durch Aufforstung von Ödland und Heide weitverbreitet.
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Literatur
Godbersen; Die Kiefer. Neudamm 1904. — Wiebecke: Ostdeutscher Kiefernwald, seine Erneuerung und Erhaltung. Z.F.J.W. 1911, 1912, 1913 u. 1921.
Vgl. hierzu die Arbeit von Hartmann: Kiefernbestandestypen des nordostdeutschen Diluviums. Neudamm 1928.
Rebel, K.: Heidekrankheit reiner Föhrenbestockung auf Trockeninseln. Waldbauliches aus Bayern. Bd. 1, S. 89, 1922.
Wiedemann, E.: Die praktischen Erfolge des Kieferndauerwaldes, S. 36. — Die Kiefernnaturverjüngung in der Umgebung von Bärenthoren. Z.F. J.W. 1925, S. 269, ferner Goedeckemeyer: Zur Kiefernnaturverjüngung. Z.F.J.W. 1938, S. 497. Beninde, R. Kiefernwirtschaft auf bestandesgeschichtlicher Grundlage. Mitt. F.W. 1938 G. 5/6.
Bericht über die 47. Versammlung d. mark. Forstver. in Gardelegen. Neudamm: J. Neumann.
Ritter: Natur Verjüngung der Kiefer usw. in der Oberförsterei Ütze. Z.F. J.W. 1928, S. 725.
Rebel, K.: Föhrennaturverjüngung bei Frhr. v. Pfetten, Niederarnbach. Waldbauliches aus Bayern Bd. 2, S. 191.
Eingehende Darstellung hierüber und die umfangreiche Literatur gibt Wiedemann, E.: Praktische Erfolge des Kieferndauerwaldes, S. 3 ff.
Olberg, A.: Über den Zusammenhang zwischen der Holzqualität und der Jugendentwicklung der Kiefer. Z.F.J.W. 1930. — Derselbe: Alters- und Qualitätsuntersuchungen an einem aus Plenterbetrieb hervorgegangenen Kiefernaltholzbestand. Mitt. H.G.A.K. 1943.
Rebel, K.: Heidekrankheit reiner Föhrenbestockung auf Trockeninseln. Waldbauliches aus Bayern Bd. 1, S. 89. — Wittich, W.: Beobachtungen über Wuchsstockungen der Kiefer. Z.F.J.W. 1923, S. 679. —
Meyer, J.: Über die Kronenabwölbung und Zuwachsschwankungen der Kiefer in Nordostdeutschland. Z.F.J.W. 1939, S. 369 ff.
Dengler, A.: Über das Kronenwachstum märkischer Altkiefern. Z.F.J.W. 1937, H. 1.
Nach Schwappach, A.: Die Kiefer, 1809. In abgerundeten Zahlen.
Eine außerordentlich eingehende und alle waldbaulichen, bodenkundlichen und wirtschaftlichen Fragen behandelnde Bearbeitung des Fichtenbestandes findet sich bei Wiedemann, E.: Die Fichte 1936. Aus der Preuß. Versuchsanst. f. Waldwirtschaft. Mitt.F.W.W. 1936, H. 1, u. 1937, H. 2.
Schwappach hat z. B. in seiner Ertragstafel für die Fichte 1902 in Preußen überhaupt nur 2 Probeflächen V. gegenüber 40 I. Bonität!
Cajander A. K.: Über Waldtypen Bd. 1. Acta forestal. fennica. Helsingfors 1908.— Kötz, Fr.: Untersuchungen über Waldtyp und Standortsbonität der Fichte im sächsischen Erzgebirge. A.F.J.Z. 1929, S. 41 ff.
Vgl. dazu Grebe, C.: Zur Biologie und Geographie der Laubmoose. Hedwigia 1918. — v.
Gaisberg, E.: Moose als Standortsweiser. Silva 1924, S. 73; dort auch ausführliche Literaturzusammenstellung.
Jahn, R.: Lehesten, ein Fichtennaturverjüngungsbetrieb im Thüringischen Frankenwald. F. Arch. 1940. H. 21/22.
Wiedemann: a. a. O. Fußnote S. 305.
Wiedemann, E.: Zuwachsrückgang und Wuchsstockungen der Fichte. Tharandt 1925.
Vgl. die Monographie von Gerwig, F.: Die Weißtanne im Schwarzwald. Berlin 1868; und die Verhandlungen der 21. Hauptversammlung d. dtsch. Forstver. in Bamberg 1924: Die wirtschaftliche Bedeutung und waldbauliche Behandlung der Weißtanne.
Als besonders bemerkenswert muß ein 130–150 jähriger Weißtannenbestand in Schlodien i. Ostpr. bezeichnet werden, der nach König (vgl. a. Dtsch. Forstver. 1924) vollkommen gesund und gutwüchsig gewesen sein soll! In milderen Klimalagen befinden sich ebenfalls über 100jährige Tannenbestände in Ostfriesland (Forsten des Fürsten Knyphausen), auf der Insel Bornholm (Oppermann: Das forstliche Versuchswesen in Dänemark Bd. 4, 1912), in Südschweden (Rev. Omberg), in der Rostocker Heide (Wiese, F.: Die Nadelhölzer Mecklenburg-Schwerins. Mitt. d. dtsch. dendrol. Ges. 1923, S. 108). Auf fast allen diesen künstlichen Standorten war das Gedeihen bisher (!) überraschend gut und hat sich oft auch natürliche Verjüngung eingefunden! (Frage einer unvollkommenen Einwanderung der Tanne?)
Z. B. in höheren Lagen des Schwarzwaldes, wie Langenbrand, wo die Verjüngung sogar in und neben Sphagnum-Polstern erfolgt!
Stoll: Das Versagen der natürlichen Weißtannenverjüngung usw. Naturwiss. Z. Forst- u. Landw. 1908, S. 279 ff. — Abele: Die Naturverjüngung der Tanne in den Staatswaldungen des Bayrischen Waldes. F.Cbl. 1909, S. 187 ff.
Vgl. die etwas zurückhaltende und einschränkende Beurteilung nach dieser Beziehung durch die beiden Berichterstatter Mayer und Stephani auf der Versammlung d. Dtsch. Forstver. 1924 in Bamberg.
Wiedemann, E.: Untersuchungen über das Tannensterben. F.Cbl. 1927, S. 759 ff.
Dtsch. Forstver. Bamberg 1924.
Schubert: Über das Tannensterben. A.F.J.Z. 1930, S. 276.
Boden, F.: Die Lärche, ihr leichter und sicherer Anbau in Mittel- und Norddeutschland durch die erfolgreiche Bekämpfung des Lärchenkrebses. Hameln 1899. (Eine heute zwar überholte Sonderabhandlung, die aber waldbaulich doch manches Beachtenswerte enthält.) —
Klamboth, K.: Larix europaea und ihr Anbau im Harz. Greifswald 1929. Dort auch ausführliches Literaturverzeichnis über die Lärche und die Lärchenfrage. —
Rubner, K.: Beiträge zur Verbreitung und waldbaulichen Behandlung der Lärche. Mitt. a. d. sächs. forstl. Versuchsanst. 1931.
Scheeibee, H.: Beiträge zur Biologie der Lärche. C.ges.F.W. 1921.
Schönwald: Die Lösung des Lärchenrätsels. Z.F.J.W. 1918.
Fankhauser, F.: Zur Kenntnis der Lärche. Z.F.J.W. 1919.
Ebeets u. Müllee-Ussballen: Z.F.J.W. 1918. (Entgegnung auf den Artikel von Schönwald). — Moket: Die Böhmerwaldlärche. Wiener Allg. Forst- u. Jagdztg. 1931, Nr. 36, 37.
Lang, R.: Der Standort der Lärche innerhalb und außerhalb ihres natürlichen Verbreitungsgebietes. F.Cbl. 1932. — Ferner: Lärchen, Wachstum und Boden. Silva 1933, Nr. 30. Dort auch weitere neuere Literatur. Vgl. auch die Entgegnungen von Rubnee u. Tscheemak in Verh. d. Dtsch. Forstver. 1933 sowie im Dtsch.F.W. 1933, Nr. 90. — Ferner Albeet, R.: Optimale Lärchenstandorte im östlichen Pommern. Z.F.J.W. 1934, S. 449.
Münch, E.: Das Lärchenrätsel als Rassenfrage. I. Th.Jb. 1933, S. 438 ff., u. II. Z.F. J.W. 1935, S. 421 ff.
Plassmann, E.: Untersuchungen über den Lärchenkrebs. Neudamm 1927.
Heermann, E.: Die Rassenbildung der Lärche und das natürliche Verbreitungsgebiet der Sudetenlärche. Jb. d. schles. Forstver. 1925.
Wiedemann, E.: Die Rotbuche 1931. Mitt.F.W.W. 1932, H. 1 u. 2.
Eine eingehende Darstellung der Bodenflora des Buchenbestandes vom pflanzensoziologischen Zustand haben wir in der Zusammenstellung von Rubel: Die Buchenwälder Europas, Bern u. Berlin 1931, erhalten.
Die spätere Tafel von 1911 hat ungewöhnlich niedrige Stammzahlen infolge stärkerer Durchforstungen, gibt daher die natürlichen Verhältnisse nicht so gut wieder.
Vanselow, K.: Die Waldbautechnik im Spessart. Berlin 1926.
Hartmann, F. K.: Die Bestandesbodenflora als Ausdruck der Gesamtwirkung aller Standortsfaktoren. Z.F. J.W. 1923, S. 609 ff.
Vgl. Godbeesen: Die waldbaulichen Ergebnisse der Michaelisschen Wirtschaft. Festschrift d. Hochsch. H.-Münden 1924.
Schwappach, A.: Untersuchungen über die Zuwachsleistungen von Eichenhochwaldbeständen in Preußen. Neudamm 1920.
Vgl. hierzu die sehr bemerkenswerten Beobachtungen Godbersens zu den dahingehenden Versuchen von Michaelis (Fußnote S. 327).
Fabricius, L.: Ursachen der Wasserreiserbildung an Eichen. F.Cbl. 1932, S. 753.
Endres, G.: Die Eichen des Spessarts. F.Cbl. 1929, S. 232.
Falck, R.: Eichenerkrankung in der Oberförsterei Lödderitz und in Westfalen. Z.F.J.W. 1918. — Über das Eichensterben im Regierungsbezirk Stralsund. Festschrift d. Forstl. Hochsch. H.-München 1924.
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Dengler, A. (1944). Die hauptsächlichsten Reinbestandsformen des deutschen Waldes. In: Waldbau auf ökologischer Grundlage Ein Lehr- und Handbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-99544-6_24
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