Vom Licht

Zusammenfassung

Nach der von Newton aufgestellten Emanationstheorie sollte von den leuchtenden Körpern ein imponderabler Lichtstoff mit ungeheurer Geschwindigkeit (für die Secunde 42,000 Meilen) fortgeschleudert werden; diese Lichtmassen sollten von festen Wänden zurückgeworfen und durch Anziehung seitens durchsichtiger Körper gebrochen werden können. Da sich jedoch gewisse Erscheinungen (der Interferenz) durch diese Theorie nicht hinreichend erklären lassen, sucht man für das Wesen des Lichtes in der nunmehr überwiegend geltenden, von Huyghens aufgestellten Undulations- (Vibrations-) theorie, Erklärung. Demzufolge wird der im ganzen Weltraum verbreitete gewichtlose Aether von den leuchtenden Körpern in Schwingungen versetzt, welche in den beleuchteten Körpern gleiche Schwingungen erregen. Nicht die Aethertheile sollen hier fortgepflanzt werden, sondern nur deren Bewegung; Zurückwerfungs- und Interferenzerscheinungen gleichen denen der Wasserwellen; die Brechung ist aus der verlangsamten Bewegung im dichteren Stoffe herzuleiten. Die Schwingungen des Aethers gelten als transversale; durch verschieden lange Wellen von verschiedener Schwingungsdauer werden die verschiedenen Farben erzeugt, und zwar besitzen die rothen Strahlen die grösste, die violetten Strahlen die kleinste Wellenlänge und Schwingungsdauer. (Roth hat 100,000 Wellen im 69 mm und vollführt in 1 Secunde 452 Billionen Schwingungen.)