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Die Einheit und Ganzheit des Organismus

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Vitalismus und Pathologie

Part of the book series: Vorträge und Aufsätze über Entwicklungsmechanik der Organismen ((EMO,volume 34))

Zusammenfassung

Selbst das so schwierige Problem der Einheit des Organismus kann ebenfalls durch die chemische Theorie der Formbildung unserem Verständnis näher gebracht werden. Nun ist es zwar m. E. durchaus nicht möglich, eine klare und unzweideutige Bestimmung des Begriffes der „Einheit des Organismus“, der Ganzheit zu geben, ebensowenig wie es bisher möglich den Begriff der Individualität zu definieren. „Ganzheit“ sagt W. Roux (1922) „hat ein Gebilde, welches sich mindestens im Wechsel des Stoffes selber in seiner Art (Form und Struktur) erhält oder auch noch Defekte wieder bis zur früheren Gestalt ergänzt.“ Danach kann auch nicht Lebendiges Ganzheit besitzen, die Flamme z. B. Für die Organismen aber gibt es sehr verschiedene Arten und Grade der Ganzheit: „Das, was das höhere Lebewesen grundsätzlich vom niederen unterscheidet, ist das Geheimnis der ‚Individualität‘ oder ‚Ganzheit‘. Die Pflanze stellt in der Hauptsache nur ein ‚nebeneinander‘geordnetes System dar; das Tier hingegen bildet ein in sich ‚über- und unter‘geordnetes System, dessen Bestandteile in weit innigerem Kontakt ‚miteinander‘ stehen. Das Tier ist in ganz anderem Maße Ganzheit. Die Pflanze hat keine ganzmachenden Organe wie ein Gefäßsystem mit zentralem Motor oder gar ein Zentralnervensystem“ (A. Müller 1923). „Bei den höher entwickelten Tieren tritt jede Art in geschlossenen, scharf ausgeprägten Individuen auf, während in der Welt der höheren Pflanzen eine solche scharfe Ausprägung von Individuen nicht vorkommt“ (K. Fritsch, 1920). Auch die Individuen sollen nur Abstraktionen des menschlichen Geistes sein, was wirklich existiere, sei nur die lebende Substanz, das unsterbliche Protoplasma. Morgan bezeichnet als „Individuum einen Organismus, der einen relativ (aber auch nur relativ) isolierten Abschnitt des Lebensprozesses verkörpert und von der Furchung des befruchteten Eies bis zum Tode des erwachsenen Organismus reicht und mit der Eiablage des erwachsenen Organismus wieder beginnt.“

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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

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© 1924 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

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Fischer, B. (1924). Die Einheit und Ganzheit des Organismus. In: Vitalismus und Pathologie. Vorträge und Aufsätze über Entwicklungsmechanik der Organismen, vol 34. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-99502-6_5

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