Verdauungs- und Ernährungsstörungen des Säuglings

Zusammenfassung

Für die Praxis empfiehlt sich eine scharfe Trennung zwischen den Störungen beim Brustkinde und denen beim künstlich ernährten Kinde. Denn unser therapeutisches Vorgehen unterscheidet sich insofern ganz wesentlich, als wir beim ernährungs-gestörten Brustkinde fast nie der Annahme Raum zu geben haben, daß eine Erkrankung durch unzweckmäßige bzw. schlechte Beschaffenheit der Frauenmilch ausgelöst ist. Wir sollen daher die Frauenmilchernährung auch bei Störungen an der Brust, wenn auch unter Umständen in modifizierter Weise, beibehalten. Bei dem unter künstlicher Ernährung an einer Ernährungsstörung erkrankten Kinde müssen wir jedoch fast stets das Prinzip vertreten, nicht nur eine quantitative, sondern auch eine qualitative Änderung der Nährmischung für kürzere oder längere Zeit vorzunehmen.

Auf den Chemismus und die Pathogenese der Verdauungs- und Ernährungsstörungen gehen wir nur insofern ein, als diesbezügliche Erörterungen zur Begründung eines therapeutischen Vorschlags unbedingt notwendig sind.