Zusammenfassung
Die Forderungen, die wir an eine zweckmäßige Ernährung des Säuglings stellen, daß sie den normalen Anwuchs herbeiführe, die Tätigkeit sämtlicher Organe in den Bahnen der Norm halte, die Widerstandsfähigkeit gegen Schädigungen, insbesondere die Immunität möglichst hoch treibe, werden bei Anlegung des strengsten Maßstabes nur durch die Ernährung an der Brust der eigenen Mutter er füllt. Vielfältige Erfahrungen haben über die Stillfähigkeit der Mütter unterrichtet, wenigstens zur Zeit der größten Gefährdung des Säuglings infolge unnatürlicher Ernährung, das ist im ersten Lebensvierteljahr. Aber auch über diese Zeit hinaus bis zur Zugabe der Beikost im 6. Monat ist wohl die Mehrzahl der Mütter voll stillfähig, wenn auch für diesen Zeitraum genügend verwertbare Angaben nicht vorliegen. Die Stillfähigkeit in einer Anstalt, in der nur ein Wille und eine erprobte Stilltechnik regieren, wird natürlich immer größer sein als in Familien, in denen allzu viele störende Nebeneinflüsse ihre zielbewußte Fortführung nur zu häufig gefährden. Hier kommt auch dazu, daß die bei einer nicht geringen Anzahl von Säuglingen vorhandene Saugfaulheit bzw. Saugungeschicklichkeit die Energie der Mutter und auch der beratenden Umgebung nur zu leicht erlahmen lassen. Einer der Hauptgründe für den Eintritt der Stillunfähigkeit ist auch die Unlust des Kindes bei leichten Unpäßlichkeiten (s. z. B. unter Schnupfen).
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Göppert, F., Langstein, L. (1920). Grundzüge der Ernährung. In: Prophylaxe und Therapie der Kinderkrankheiten. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-99452-4_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-99452-4_1
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