Zusammenfassung
Die Beurteilung der Widerstandsfähigkeit des Stahls geschieht bis jetzt in erster Linie nach dem Verhalten beim gewöhnlichen Zug-, Druck- oder Biegeversuch. Beim Zugversuch mit Stahl wird u. a. die Streckgrenze σ s , die Zugfestigkeit K Z (Quotient der Höchstlast und der Größe des Querschnitts bei Beginn des Versuchs), die Dehnung φ einer bestimmten Strecke bis zum Bruch, ferner die Querschnittsverminderung ψ an der Bruchstelle gemessen. Abb. 1 bis 3 erinnern uns an den Verlauf eines solchen Versuchs. Bei der Abnahme von Stahl und anderen Metallen fordern wir auf Grund der Erkenntnisse, die durch Zugversuche und die aus der Beobachtung des Materials bei der Verarbeitung und im Betrieb entspringen, Mindestwerte für σ s , K Z , φ und ψ. Gewöhnlicher Stahl liefert dabei das in Abb. 4 ersichtliche Bruchbild. Ähnliche Bilder oder Anfänge solcher begegnen uns bei Gewaltbrüchen an Maschinen, bei einmaligen oder mehreren kurzdauernden bedeutenden Überlastungen von Rohren durch Innendruck, auch von Knotenblechen, in kurze Zeit stark überlasteten Dachbindern usf. Ebenso brachen auch Eiseneinlagen der Eisenbetonbauten, die 1922 in Oppau durch Explosion zerstört worden sind, vgl. in Abb. 5 ibei a und b 1.
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Literatur
Vgl. Albert: Arch. f. Mineralogie, Geognosie, Bergbau u. Hüttenkunde 1837, S. 215ff., sowie Hoppe: Stahl und Eisen 1896, S. 438ff., sowie S. 496ff.
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Vgl. z. B. Tammann, Lehrbuch der Metallographie, 3. Aufl. 1923.
Vgl. z. B. die Quellenangabe bei Fränkel: Die Verfestigung der Metalle durch mechanische Beanspruchung 1920; Gough: The Fatigue of Metals 1924; Smekal: Z. V. d. I. 1928, S. 667ff.
Moore, H. F.: Bulletin 156 der Engineering Experiment Station of the University of Illinois 1926.
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Graf, O. (1929). Die Dauerfestigkeit des Stahls. In: Die Dauerfestigkeit der Werkstoffe und der Konstruktionselemente. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-99449-4_1
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