Zusammenfassung
Niemand weiß eigentlich, wann dieser Run zum absoluten Nullpunkt der Temperatur begann. Wohl hat man sich zu allen Zeiten für große Kältegrade interessiert und sich auch wohl Rekordzahlen einzelner Gegenden und Winter vermerkt. Aber es konnte sich dabei höchstens um eine Art Rivalität handeln, von der man wußte, daß sie sich innerhalb gewisser Grenzen bewegen werde, und daß die Natur zwar leicht Temperaturen bescheren kann, bei der das Quecksilber gefriert (− 39° C), daß diese aber nie Kältegrade aufweisen würde, die an den absoluten Nullpunkt, − 273,2° C, heranreichen. Die in der Natur vorkommenden Temperaturen zu unterbieten war erst den Fortschritten der künstlichen Kälteerzeugung vorbehalten. Zwar war das Bedürfnis der Kältetechnik nach extrem tiefen Temperaturen zunächst nicht sonderlich groß, da man für Kühlzwecke mit mäßig niedrigen Temperaturen auskam. Erst die Technik der Verflüssigung der Gase mußte notgedrungen zu immer größeren Kältegraden fortschreiten, da eben eine Verflüssigung vieler Gase ohne das gar nicht möglich ist. Damit gelangte man nun aber zwangsläufig zu Temperaturen, die nicht mehr allzuweit vom absoluten Nullpunkt entfernt sind und damit in ein Gebiet, das für die Wissenschaft von höchster Bedeutung ist.
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Greinacher, H. (1939). Run zum absoluten Nullpunkt. In: Physik in Streifzügen. Verständliche Wissenschaft, vol 40. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-99444-9_15
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