Zusammenfassung
Es ist für die ganze Tier- und Pflanzenwelt eine feststehende Tatsache, daß erworbene Eigenschaften nicht vererbt werden können. Die Wirkung der äußeren Bedingungen trifft nur das Einzelindividuum, der Erbcharakter wird nicht im geringsten berührt. Irreführend in dieser Beziehung ist allerdings die Erfahrungstatsache. daß man durch immerwährende Auswahl und Fortpflanzung der besten Stücke, Tier- und Pflanzenrassen verbessern, „hochzüchten“kann. Es handelt sich jedoch in solchen Fällen nicht um eine Fortpflanzung erworbener Verbesserungen, sondern um ein Isolieren besonders guter Stämme. Durch sorgfältige Auswahl während mehrerer Generationen können diese gewünschten Stämme schließlich rein erhalten werden. Aber niemals könnten wir durch Auswahl etwas zustande bringen, was nicht schon vorher vorhanden war; eine wirkliche Neuzüchtung auf dem Wege der Auswahl gibt es nicht. Wollte man z. B. besonders große Menschen züchten, so könnte es gelingen, durch immer wieder erfolgende Auswahl der Größten, schließlich die größte der vorhandenen Menschenrassen rein zu züchten. Über diese Größe aber käme man nicht hinaus. Was in der Bevölkerung nicht drin war, kann auch nicht aus ihr herausgeholt werden.
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Helmreich, E. (1933). Die Vererbung. In: Physiologie des Kindesalters. Monographien aus dem Gesamtgebiet der Physiologie der Pflanzen und der Tiere. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-99401-2_9
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