Zusammenfassung
Für die Zwecke der Messung äußerst kleiner Ströme, wie man sie bei Gasentladungen und radioaktiven Vorgängen erhält, benötigt man hochohmige Widerstände in der Größenordnung von etwa 107–1011 Ohm. Die Messung solcher Widerstände kann zum Teil ohne weiteres mit Hilfe eines hochempfindlichen Spiegelgalvanometers vorgenommen werden. Immerhin ist man bei den höchsten der gebräuchlichen Widerstände schon an der Grenze der Empfindlichkeit angelangt. Außerdem kann man nicht ohne weiteres jede beliebige Spannung verwenden, da die meisten der bekannten hochohmigen Widerstände nur innerhalb eines kleineren Bereichs eine lineare Stromspannungscharakteristik zeigen. Dadurch wird die direkte galvanometrische Messung erschwert. In noch viel höherem Maße gilt dies für die Methode von Werner v. Siemens, bei der die Zeit gemessen wird, innerhalb der sich eine Kapazität über den zu messenden Widerstand entlädt. (Vgl. Lehrbuch der praktischen Physik von Kohlrausch, Teubner 1914, S. 469.) Die Methode setzt eine lineare Widerstandscharakteristik voraus. Liegt eine solche nicht vor, so kann man aus einer Zeitmessung nicht ohne weiteres auf den Widerstandswert bei einer bestimmten Spannung schließen, da diese während der Messung ein großes Bereich durchläuft. Wenn man also mit kleinen Spannungen arbeiten will, ist man entweder auf sehr hohe Widerstände beschränkt, oder man ist genötigt, sehr große Kapazitäten zu nehmen, die man mit der notwendigen guten Isolation (Bernstein) schwer herstellen kann. Ein weiterer Nachteil der Siemensschen Methode ist die Notwendigkeit einer Zeitmessung, die den subjektiven Fehler vergrößert. Diesem Nachteil läßt sich nur durch eine größere Reihe von Ablesungen begegnen1).
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Literatur
Eine weitere Meßmethode besteht in der Anwendung eines radioaktiven Luftwiderstandes als Strombegrenzer, der in Reihe mit dem zu messenden Widerstand liegt. Aus Strom und Spannung wird der Widerstand ermittelt. Der Nachteil besteht bei schwachem Präparat in dem geringen Meßbereich.
Benutzt man eine Gitterelektronenröhre, so kann die Gleichrichterwirkung der Röhre Störungen verursachen. Diese treten leicht auf, da man es hier mit Entladungsvorgängen in schwingimgsfähigen Gebilden zu tun hat. Diese Schwierigkeit hat es bis jetzt verhindert, die Methode für den Siemens-Röntgendosismesser anzuwenden, wie er von Haußer, Jaeger, Vahle in den Wissenschaftl. Mittig. aus dem Siemens — Konzern Bd. 1 beschrieben wurde. Da in der Kammer Sättigimgsstrom fließt, würde man linearen Spannungsverlauf und einfache theoretische Verhältnisse erhalten.
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Jaeger, R., Hinze, W. (1924). Methoden zur Messung hochohmiger Widerstände. In: Harries, C.D. (eds) Wissenschaftliche Veröffentlichungen aus dem Siemens-Konzern. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-99369-5_12
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