Zusammenfassung
M. H. ! Alle bisherigen Ausführungen, alle Beobachtungen, die wir verwertet haben, gingen davon aus, daß wir an der chronischen dementen Epilepsie als einer faßbaren Grundgruppe festhalten. Auf sie bezieht sich alles Gesagte unbeschadet dessen, daß wir uns bewußt sind: was wir auf Grund der klinischen Erscheinungen heute noch zu dieser Grundgruppe rechnen, ist darum ätiologisch nicht als einheitlich zu erweisen und ist auch anatomisch nicht als einheitlich gesichert. Wir rechnen vielmehr damit, daß noch manches von dieser genuinen Epilepsie abgetrennt werden muß und einer anderen klareren Auffassung zugeführt werden kann. Mit diesen Vorbehalten sind auch die folgenden Ausführungen zu verstehen. Es steht heute so: Wir sehen vorläufig diese Grundgruppe als eine ätiologisch unbekannte chronische Gehirnkrankheit an, welche in mehr minder ausgedehnter und mehr minder schwerer Weise sich über das Organ erstreckt. Wir kennen seit langem die Ammonshornsklerose und seit kürzerer Zeit die gliösen wie die Abbauvorgänge in der Rinde und in tieferen Hirnregionen als anatomische Grundlage. Die Krampfanfalle sehen wir mit Redlich als eine der pathologischen Reaktionsformen des Gehirnes auf die krankhaften Vorgänge an, die sich in ihm abspielen.
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Homburger, A. (1926). Epilepsie III. In: Vorlesungen über Psychopathologie des Kindesalters. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-99364-0_45
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