Zusammenfassung
Zu den großen Verdiensten, welche sich Volhard um die Erforschung der Nierenkrankheiten erworben hat, gehört die Betonung der Tatsache, daß viele Konsequenzen der Nierenkrankheiten auf Gefäßverengerungen zurückgeführt werden können. Werden diese Gefäßverengerungen nicht durch einen entsprechenden Hochdruck und eine entsprechende vasomotorische Einstellung kollateraler Gefäßbezirke kompensiert, so muß ihnen eine Herabsetzung der Sauerstoffzufuhr zu den durch sie versorgten Geweben folgen. Wir haben auf die unter anderen von Lichtwitz betonten Tatsachen hingewiesen, aus welchen sich die Möglichkeit ergibt, daß Zirkulationsstörungen gewisser Organe blutdrucksteigernd wirken könnten. Trifft diese Annahme zu, so würde sich aus ihr ein Zusammenhang zwischen der Hypertonie und den Folgen unvollkommen kompensierter Gefäß-Verengerungen ergeben, welche nicht ohne Einfluß auf den Verlauf der pathologischen Vorgänge bleiben dürfte. Dann müßte die den Gefäß Verengerungen folgende Ischämie den Hochdruck weiter erhöhen, also den Ausgangspunkt eines falschen Zirkels bilden. Wir haben die neueren Peststellungen erwähnt, welche darauf hinzuweisen scheinen, daß Gehirnblutungen durch vasomotorisch bedingte Veränderungen der Hirnsubstanz vorbereitet werden. Auch die geweblichen Veränderungen in den Nieren dürften bei der Hypertonie zum Teil verwandter Natur sein und daß die Genese der Veränderungen des Augenhintergrundes bei den Nephrosklerosen ebenfalls eine ähnliche ist, ist nach den Ausführungen Volhards kaum zu bezweifeln.
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Mit dem Apparate von Beck und Hirsch bestimmt.
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v. Korányi, B.A. (1929). Die Hochdruckkrankheit. In: Vorlesungen Über Funktionelle Pathologie und Therapie der Nierenkrankheiten. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-99296-4_9
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