Zusammenfassung
Die Leichentulberkel treten nur an den Händen, und zwar hauptsächlich an ihrer Dorsalfläche, und allenfalls an den Vorderarmen von Personen auf, die vielfach mit Leichen zu hantieren haben, also hauptsächlich bei Anatomen und den in Anatomien Beschäftigten und Bediensteten. Dieselben stellen warzenartige Infiltrate der Haut dar, von livide roter Farbe, die an ihrer Oberfläche mit festen, vielfach zerklüfteten Hornmassen bedeckt sind. Ihre Form ist unregelmäßig, ihr Wachstum ein außerordentlich langsames, sie können aber bis talergroß werden, zumal es oft zur Konfluenz benachbarter Herde kommt. — Die schon früher ausgesprochene Vermutung, daß es sich beim Leichentuberkel um eine wirkliche Infektion mit Tuberkelbazillen, um eine lokale Tuberkulose handelt, zu welcher ja bei der Beschäftigung der in Frage kommenden Personen die reichlichste Gelegenheit gegeben ist, hat durch den Nachweis der Tuberkelbazillen im Leichentuberkel seine volle Bestätigung gefunden (Karg, Riehl und Paltauf u. A.). — Die Behandlung ist in der Regel nur erfolgreich, wenn die Beschäftigung mit Leichenmaterial aufhört. Dann gelingt die Beseitigung durch Auskratzen mit dem scharfen Löffel, durch Ätzungen mit geeigneten Mitteln, aber auch schon durch längere Zeit fortgesetztes Auflegen von Emplastrum hydrargyri ohne Schwierigkeit.
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Lesser, E. (1914). Leichentuberkel. In: Lehrbuch der Haut- und Geschlechtskrankheiten. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-99262-9_80
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