Zusammenfassung
Wir verstehen unter Psychoneurosen in diesem Kapitel hauptsächlich die neurasthenischen und die hysterischen Symptome. Altem Brauche gemäß werden auch die Zwangsvorstellungen, die in engen Beziehungen zur Neurasthenie stehen, hier abgehandelt, und es müssen endlich einige Worte über die nervösen Organstörungen eingefügt werden.
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Notes
Vgl. darüber Lewandowsky: Die Hysterie 1914, S. 120.
Nicht psychogen ist ein seltenes bei Verletzungen der Hand auftretendes „chronisches traumatisches Ödem der Hand“, das wohl auf einer Affektion der Lymphgefäße beruht, und — im Unterschied zu den psychogenen Störungen — fast gar nicht zu beeinflussen und sehr hartnäckig ist.
Man braucht da nur an eine Differenz zu erinnern, die innerhalb der Breite des Normalen und sogar des Übernormalen bei jedem Sport geradezu vorausgesetzt wird — die zwischen dem „Steher“ und dem „Flieger“. Der Steher ist der tüchtige bei langen, der Flieger bei kurzen Wettkämpfen, insbesondere beim Laufen. Diese Differenz kann wohl nur in einer verschiedenen Leistungsund Ermüdungskurve des Herzens ihre Ursache haben. Die beiden Typen finden sich im übrigen auch bei schwachen und kranken Herzen.
Die Psychoneurosen und ihre seelische Behandlung. 2. Aufl. Bern 1910. Dubois hat auch einige Schriften verfaßt, die man dem Patienten selbst in die Hand geben kann. “ Es gibt auch sonst Bücher, die als therapeutische Hilfsmittel bei psychotherapeutischen Kuren dienen können und die man sich je nach der Art des Patienten vom Erbauungsbuch über die populäre Wissenschaft bis zur strengsten Philosophie aussuchen mag. Für den gewöhnlichen Geschmack und die gewöhnliche Kenntnislosigkeit ist z. B. das in fabelhafter Auflage verbreitete, echt amerikanische, sentimentale und unglaublich oberflächliche, aber mit einer raffinierten Kenntnis der seelischen Bedürfnisse des Publikums geschriebene Buch „Unfug des Sterbens“ von Prentice Mulford recht zu empfehlen.
Natr. cacodyl. 0,75, Acid, carbol. gtt. L, Aq. sterilis. ad 25,0. Mit vier Teilstrichen anfangen, steigen jeden Tag um einen Teilstrich bis 20, dann heruntergehen. Kokainzusatz ist nicht notwendig, macht vielmehr bei manchen Kranken Herzbeschwerden. Auch die teuren fertigen Ampullen sind durchaus entbehrlich. Die Spritze soll vor jeder Injektion ausgekocht werden; dann habe ich noch niemals die sonst bei der Injektion von Arsenikalien gefürchteten stärkeren Reizerscheinungen gesehen. Ein anderes Präparat, das die gleichen Wirkungen wie das Natr. eacodylieum hat, unserer Erfahrung nach aber manchmal Infiltrationen an der Stichstelle zur Folge hat, ist das Solarson, das in fertigen Ampullen in den Handel kommt und den unangenehmen Geruch des Natr. cacodylicum nicht hat. Auch das Optarson und Astonin kann empfohlen werden. Einige Kranke vertragen jedoch auch die subkutane Anwendung von Arsenikalien nicht, sondern bekommen danach Magen-und Darmbeschwerden.
Die schärfste Kritik ist hier auch im allgemeinen Interesse der Arzte geboten. Denn es handelt sieh da zum Teil um sehr kostspielige Apparate, die man sich nur anschaffen wird, wenn objektive, nicht nur suggestive Wirkungen nachzuweisen sind. Suggestive Maßnahmen kann man billiger haben. So scheint die ganze Wirkung der Hochfrequenz auf ihre diathermische Wirkung zurückzuführen zu sein (vgl. S. 91), Als Allgemeinbehandlung scheint sie objektiv ganz wirkungslos.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Hirschfeld, R., Lewandowskys, M. (1923). Psychoneurosen. In: Praktische Neurologie für Ärzte. Fachbücher für Ärzte, vol 1. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-99259-9_36
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