Zusammenfassung
Schon das Laienpublikum unterscheidet zwischen „Nervenschmerzen“ und denjenigen Schmerzen, welche von einer Erkrankung der Organe herrühren. Wenngleich der Laie meist dabei von der Vorstellung ausgeht, daß es Schmerzen gibt, die mit den Nerven und dem Gehirn gar nichts zu tun haben, und daß der Schmerz auch in dem Organ „sitzt“, wo er empfunden wird, so liegt dieser Laienvorstellung doch eine auch medizinisch prinzipiell wichtige Unterscheidung zugrunde. Der Arzt, der eine Neuralgie oder eine Neuritis oder Schmerzen durch sonstige Erkrankungen des Nervensystems annimmt, muß in allen Fällen eine Erkrankung anderer Gewebe, durch welche das Nervensystem erst sekundär erregt wird, ausschließen. Wer alle die Möglichkeiten, die hier zu Irrtümern Veranlassung geben können, beschreiben wollte, der müßte die ganze Medizin, nicht nur die innere, sondern auch die Chirurgie durchgehen. Nur auf ganz wenige, aber praktisch wichtige Dinge sei hier kurz hingewiesen. Es genügt ja, daß der Praktiker an diese Dinge denkt, dann wird er folgenschwere Irrtümer vermeiden, auch dann, wenn eine Entscheidung im einzelnen Fall nicht gleich getroffen werden kann.
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Notes
Die Malaria spielt aber, seitdem unsere Heere vielfach in verseuchten Landstrichen gestanden haben, auch bei uns wieder eine gewisse Rolle und darf durchaus nicht vergessen werden.
Auch die Metatarsalgie, auch als „Mortonsehe Krankheit“ bekannt, wird neuerdings mehrfach auf eine Neuralgie des Ischiadikus bezogen. Dagegen dürfte die Coccygodynie zum Teil auf lokale Prozesse am Steißbein zurückzuführen sein. Man muß sich bei allen den zirkumskripten Neuralgien sehr vorsehen, lokale entzündliche Veränderungen (z. B. Knochenhaut-und Schleimhautentzündungen) nicht zu übersehen.
Zu haben bei Fr. Baumgartel, Halle.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Hirschfeld, R., Lewandowskys, M. (1923). Schmerzen. Neuralgien. Neuritis. Polyneuritis. In: Praktische Neurologie für Ärzte. Fachbücher für Ärzte, vol 1. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-99259-9_14
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