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Hunger und Unterernährung. Toxogener Eiweißzerfall. Gesamtstoffwechsel und Eiweißzerfall im Fieber. Eiweißmast

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Klinische Chemie
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Zusammenfassung

Die krankhaften Veränderungen, die bei Fehlen von vollwertigem Eiweiß oder von Nahrungshormonen eintreten, fallen unter den Begriff des Hungers, der immer dann vorliegt, wenn die Zuführung von Nährstoffen mit dem Verbrauch nicht Schritt hält. Die durch Nahrungsmangel bedingten Zustände müssen nach Qualität und Quantität betrachtet werden. Unter absolutem Hunger versteht man das Fehlen jeder Nahrung, auch des Wassers. Das kommt beim Menschen unter den Verhältnissen, unter denen ärztliche Hilfe möglich ist, kaum vor und führt sehr schnell zum Tode durch Verdurstung. Die gänzliche Enthaltung von Nahrung bei Aufnahme von Wasser ist eine Form des Hungers, die uns aus dem Experiment und aus Beobachtungen am Krankenbett genau bekannt ist, der als sehr wirksamer, aber verantwortungsvoller therapeutischer Faktor eine große Bedeutung zukommt. Diesem absoluten Hunger schließt sich der partielle Hunger an, der dann besteht, wrenn ein lebenswichtiger Stoff (Eiweiß, Kochsalz, Nahrungshormone) oder eine Mehrzahl solcher Stoffe fehlen. Die daraus entstehenden Folgen sind die sogenannten „Mangelkrankheiten“. Von derselben großen Bedeutung für die Gesundheit breiter Volksschichten und ganzer Völker sind die krankhaften Folgen, die durch eine Nahrung auftreten, die für längere Zeit weniger Brennwert, Eiweiß, Salze und Nahrungshormone enthält, als dem Mindestbedarf entspricht. Die Krankheitszustände, die auf diese Weise entstehen, die mit, angedeuteten oder ausgebildeten Mangelkrankheiten einhergehen können, und die, auch wenn sie scheinbar ausgeglichen sind, für lange Zeit eine verminderte Widerstandsfähigkeit gegen Infektionen, insbesondere gegen Tuberkulose, hinterlassen, bezeichnet man als Unterernährung oder Unterernährungsfolgen.

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Lichtwitz, L. (1930). Hunger und Unterernährung. Toxogener Eiweißzerfall. Gesamtstoffwechsel und Eiweißzerfall im Fieber. Eiweißmast. In: Klinische Chemie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-99257-5_4

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