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Über den Einfluß sexuellen Verkehrs auf bestehende Nerven- und Geisteskrankheiten und die Disposition zu solchen

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Sexualleben und Nervenleiden
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Zusammenfassung

Die Frage nach der Einwirkung, welche der sexuelle Verkehr auf bestehende Nervenkrankheiten und die Disposition zu solchen ausübt, ist von eminenter praktischer Bedeutung. Denn sehr häufig sieht sich der Arzt in der verantwortungsvollen Lage, seine Meinung darüber abgeben zu müssen, ob bei einer mit einem Nervenleiden oder ererbter neuro- und psychopathischer Belastung behafteten Persönlichkeit eine Eheschließung rätlich ist. Ziehen wir zunächst die verbreitetsten nervösen Krankheitsformen, Neurasthenie, Hysterie und Angstneurose in Betracht, so haben wir im vorstehenden bereits gesehen, daß bei neuropathischer Disposition die sexuelle Abstinenz (resp. der Mangel sexueller Befriedigung) unter Umständen eine Ursache, beziehungsweise Mitursache dieser Leiden werden kann. Diese Tatsache läßt schon folgern, daß bei den erwähnten Leiden in gewissen Fällen sich geregelter sexueller Verkehr nützlich erweisen muß. Früher, als man die Hysterie noch lediglich als eine virginum et viduarum affectio betrachtete, d. h. von geschlechtlicher Nichtbefriedigung ableitete, wurde die Ehe als wichtigstes Heilmittel für diese Erkrankung angesehen, eine Anschauung, die bezüglich der virgines et viduae noch heute manche Anhänger hat und mitunter auch auf gewisse Formen der Neurasthenie übertragen wird. Tatsächlich lehrt jedoch die Erfahrung, daß bei Hysterischen und Neurasthenischen der Einfluß sexuellen Umganges sich sehr verschieden gestaltet.

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Literatur

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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

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© 1922 J. F. Bergmann, München und Wiesbaden

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Löwenfeld, L. (1922). Über den Einfluß sexuellen Verkehrs auf bestehende Nerven- und Geisteskrankheiten und die Disposition zu solchen. In: Sexualleben und Nervenleiden. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-99251-3_14

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  • Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg

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