Der Kücken-Antidermatitisfaktor (Pantothensäure)

Zusammenfassung

Unter den noch unbekannten Vitamin B-Faktoren hat in den letzten Jahren besonders der sogenannte Filtratfaktor viel Interesse erweckt. Kline, Keenan, Elvehjem und Hart konnten bei ihren Untersuchungen über die für das Wachstum von Kücken notwendigen Faktoren des Vitamin B-Komplexes zeigen, daß, wenn sie eine bestimmte Grundkost während 144 Stunden bei 95°–100° erhitzten, die Kücken in einem Alter von etwa 3 Wochen eine Dermatitis erhielten, die von den Verfassern als Kückenpellagra bezeichnet wurde. Diese Mangelkrankheit konnte durch Zusatz von im Autoklav behandelter Hefe geheilt werden. Elvehjem und Mitarbeiter waren bei ihren Untersuchungen über diesen Faktor anfänglich der Ansicht, daß dieser Faktor mit dem Antipellagra- faktor des Menschen und dem Anti-,,Black tongue“-Faktor der Hunde identisch war. In einer späteren Arbeit konnten Elvehjem und Koehn zeigen, daß dieser neue Faktor mit dem Laetoflavin nicht identisch war. Sie konnten ihn vom Laetoflavin trennen, indem sie das Laetoflavin auf Fuller-Erde adsorbierten, wobei der Faktor, der von Elvehjem und Koehn als Vitamin B₂ bezeichnet wurde, im Filtrat blieb. Lepkovsky und Jukes (2) konnten die Befunde von Elvehjem und Mitarbeitern bestätigen. Sie nannten den Faktor Filtratfaktor. Kücken, die, auf eine gereinigte Kostmischung gesetzt, die Kückendermatitis erhielten, ließen sich mit Konzentraten dieses Filtratfaktors wieder heilen.