Zusammenfassung
Die Beziehungen der italienischen Regierung zu dem Vatikan und was zu diesem gehört, waren immer noch sehr delikater Natur. Die Sache stand im wesentichen noch gerade so, wie im Jahre 1870 nach dem Einzug der italienischen Armee in Rom. Der Papst blieb bei seinem passiven Widerstand, seinem Non possumus und erlaubte sich bei seinem redseligen Wesen zuweilen noch eine kleine Aktion. Den Neujahrswunsch des Königs Viktor Emanuel, welchen dieser am 1. Januar durch einen Adjutanten, der aber nicht vom Papst, sondern von Antonelli empfangen wurde, übermitteln ließ,beantwortete Pius damit, daß er am 7. Januar vor einer Deputation von Frauen davon sprach, daß die Loggia im Ouirinal, wo er einst segnend gestanden sei, gegenwärtig von anderen Frauen verunehrt werde. Zu diesen „anderen“ Frauen gehörte die Kronprinzessin Margaretha von Italien. Bei einer Audienz, welche die päpstlichen Officiere am 27. December hatten, sprach Pius von Judith, welche dem König Holofernes den Kopf abgeschlagen, von den Lobeshymnen, die jenem Weibe entgegenschollen, „welchem Gott so viel Kraft verliehen hatte, den feindlichen König zu tödten“, von der Vernichtung der Revolution, welche erfolgen werde, wenn man „Judith nachahme, welche unter Gottes Beistand das belagerte Bethulia befreite“.
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Müller, W. (1973). Italien und Spanien. In: Politische Geschichte der Gegenwart. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-99200-1_7
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