Zusammenfassung
Die türkische Regierung hat mit ihren Vasallenstaaten, welche dies im eigentlichen Sinne des Wortes nicht mehr sind und es in keiner Beziehung mehr zu sein münschten, fortwährend viel zu schaffen, und so oft sie sich aufraffen will, um einmal wieder den Herrn und Meister zu spielen, zieht sie den Kürzern. Die Donaustaaten streben nach Souveränetät, und der Khedive von Aegypten vergrößert sein Reich. Die Gährung unter der griechischen Bevölkerung auf der Insel Kreta, welche in mancherlei Dingen als eine rechtlose Masse behandelt wird, nimmt zu. Der Plan des Sultans, die seit 5 Jahrhunderten bestehende Thronfolgeordnung zu Gunsten seines ältesten Sohnes Jussuff-Izzedin umzustoßen, scheint aufgegeben zu sein. Nach neueren Nachrichten hat zwischen dem Sultan und dessen Neffen, Murad Effendi, dem geseßlichen Thronfolger, durch Vermittlung des Scheil-ul-Islam und des englischen Botschafters Elliot, eine Aussöhnung stattgefunden, wobei der Sultan unter Ablegung eines Eides auf den Koran sich verpslichtete, an keinem einzigen Rechte des Prinzen Murad zu rütteln, dieser das Versprechen ablegte, seinem Petter Jussuff den Rang eines Generalissimus zu geben und ihn und seine Brüder mit Apanagen auszustatten.
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Müller, W. (1875). Türkei und Griechenland. In: Politische Geschichte der Gegenwart. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-99198-1_10
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