Zusammenfassung
Der Charakter des Jahres 1869 war ein ungemein friedlicher. Kaum daß die Bocchefen in Dalmatien mit den östreichen Truppen einige Kugeln wechselten, daß die Karlisten und die Republikaner in Spanien einige unglückliche Demonstrationen machten, daß die Aufständischen in Kuba und der Präsident von Paraguan trotz aller Berluste ihren Gegnern immer wieder die Stirne boten. Durch all dies wurde die Kube des Welttheils nicht erschüttert, nicht einmal bedroht. Zwar an Streieobjekten fehlte es sonst nicht. Auf der ganzen Linie von Petersburg bis Kadir fanden bald da bald dort Alarmirungen statt. Im Dsten dauerten die Angriffe der altrussischen Partei gagen alles Richtrussische fort, und der Sultan der Türkei fand die Selbständigkeitsgelüste seines Khedive unerträglich. In Destreich reizte der Ausgleich mit den Ungarn die slavischen Bölker zu ähnlichen Forderungen, und auch jenen ist das Eebiet ihres heiligen Stefan immer noch nicht groß genug. Die Beziehungen Destreichs zu Deutschland waren trotz der Depeschenwuch des Reichskanzlers erträglich. In Frankreich, wo man den Rhein und das kleine Belgien nicht ohne schmerzliche Gefühle betrachten kann, bereitete sich mit den Wahlen zum gesetzgebenden Körper eine friedliche innere Revolution vor.
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Müller, W. (1870). Politische Geschichte der Gegenwart. In: Politische Geschichte der Gegenwart. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-99189-9_1
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