Zusammenfassung
Der am 16. Juni Vertagte Reichstag nahm am 30. November feine Geschäfte wieder auf und erledigte sofort in dritter Berathung den von Germain u. s. w. gestellten Antrag hinsichtlich der Geschäftssprache im elsaß-lothringischen Landesausschuß. War dieser Antrag am 16. Juni in zweiter Lesung mit einer Wenn auch geringen Mehrheit angenommen worden, so wurde er am 30. November mit 153 gegen 119 Stimmen abgelehnt. Dagegen Stimmten die beiden konservativen Parteien, die Rationalliberalen (mit zwei Ausnahmen), die Liberale Bereinigung (außer Staussenberg), der größere Theil der Fortschrittspartei; für den Antrag Stimmten die Elsaß-Lothringer, das Zentrum, die Polen, die Welfen, die Demokraten, die Sozialdemokraten. Minnigerode, V. Bennigsen, Treitschke, Rickert, V. Wöllwarth und Staatssekretär v. Bötticher Sprachen für Ablehnung, Winterer, Windchorst, Zorn-Butach, Sonnemann, Jazdzewski für Annahme. V. Bötticher gab die Versicherung ab, daß der Bundesrath dem Antrag, falls der Reichstag ihn annehmen würde, seine Zustimmung nicht geben werde, und warnte den Reichstag, einen Antrag anzunehmen, der materiell unnöthig, formell nicht berechtigt fei und den nationalen Interessen widerspreche.
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Müller, W. (1883). Deutsches Reich. In: Politische Geschichte der Gegenwart. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-99182-0_13
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