Zusammenfassung
Das sogenannte Versöhnungsministerium Taaffe, welches es sich zur Aufgabe machte, das Deutschtum in Östreich zu gunsten des Slaven-tums zurückzudrängen, hatte an seinen bisherigen Triumphen noch nichts genug. Den Statthaltern ging im Januar der Befehl zu, sie sollten untersuchen, ob nicht der deutsche Schulverein als ein politischer Verein anzusehen sei, in welchem Falle ihm durch das Geseß verboten wäre, Verzweigungen zu unterhalten, die Verbindung der Ortsgruppen unter-einander untersagt würde und die Zentralverwaltung nicht mehr existieren konnte. Es konnten aber dem Schulverein auch von seinen erbittertsten Gegnern keine anderen Zwecke als Zwecke der Humanitat nachgewiesen werden, und zur großen Mißftimmung der Gegner erschien bei der Generalversammlung des Vereins, welche am 12. Juni in Salzburg gehalten wurde, der Salzburger Statthalter Graf Thun, um im Namen der Landesregierung den Verein zu begrüßen und dessen Kultur-thatigkeit den besten Ersolg zu wünschen. Ein weiteres erfreuliches Moment war, daß auf dieser Versammlung konstatiert werben konnte, der Zankapsel des Antisemitismus sei dadurch überwunden, daß die Antisemiten sich von dem deutschen Schulverein getrennt und einen besonderen „Schulverein für die Deutschen“ gebildet hätten.
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Müller, W. (1887). Österreich-Ungarn. In: Politische Geschichte der Gegenwart. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-99178-3_3
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