Zusammenfassung
Um die mechanischen Gesetze des Gleichgewichts und der Bewegung der Körper übersehen zu können und einer genaueren Untersuchung zugänglich zu machen, ist es nötig, aus der Wirklichkeit, die zunächst nur die mannigfachsten Übergangs- und Mischformen zeigt, einzelne Typen von Körpern herauszuheben, die mit gewissen idealen, d. h. im mathematischen Bilde darstellbaren Eigenschaften des inneren materiellen Zusammenhangs ausgestattet sind. Während dem Begriff des starren Körpers, wie er in der gewöhnlichen Dynamik zunächst gebraucht wird, das abstrahierte Bild eines Aggregats von Massenpunkten zugrunde liegt, die selbst bei Anwesenheit von noch so großen Kräften unveränderliche Abstände behalten, haben wir für eine große Reihe von Erscheinungen die Möglichkeit einer gegenseitigen Verrückung der Teile oder einer Gestaltveränderung (Deformation) ins Auge zu fassen. Diese Vorstellung der Deformierbarkeit ist hier ferner dahin zu ergänzen, daß sowohl für die Massenverbreitung wie für die Bewegung im allgemeinen der kontinuierliche Charakter vorausgesetzt wird. Das würde mathematisch für die Bewegung bedeuten, daß die Geschwindigkeit der einzelnen Massenteile eine stetige, differenzierbare Funktion des Ortes wie der Zeit darstellt. Wie auf Grund dieser Voraussetzung die Unterscheidung der elastischen und der flüssigen Materie zu formulieren ist, wird die weitere Untersuchung lehren.
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Literatur
Vgl. Wilh. Müller, Dynamik I Teil, Sammlg Göschen Ed. 902.
Vgl. J. Spielrein, Lehrbuch der Vektorrechnung, 2. Aufl. Stuttgart 1926
Vgl. M. Lagally, Handb d Physik, Bd. VII, Berlin 1927, S. 28.
Vgl. etwa H. Haas, Einführung in die theoret. Physik, I, Berlin 1923, S. 117.
Vgl. R. Gramm el, Die hydrodyn. Grundlagen des Fluges. Braunschweig 1917, S. 116–117.
Vgl. A. F ö p p 1, Einführung in die Maxwellsche Theorie der Elektrizität, Leipzig 1894, S. 72f und 244f.
Vgl. die neuere Darstellung von M. Lagally im Handbuch der Physik, Bd. VII, S. 43.
Die folgenden Betrachtungen schließen sich der außerordentlich durchsichtigen Darstellung von R. v. Mises an (Z. ang. Math. Mech. Bd. 3, Heft 1, S. 64–67. 1923.
Vgl. bes. J. Spielrein: Lehrbuch der Vektorrechnung, Stuttgart 1916, S. 164 ff.
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Müller, W. (1928). Grundgesetze der Strömungslehre. In: Mathematische Strömungslehre. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-99176-9_1
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