Zusammenfassung
Im Aufange des Iahres traten mehrere der die parteien wie das Reich bewegenden Jragen mit ungeminderter Stärke in den Landtagen der einzelnen Länder Österreichs auf. Im Landtage von Riederösterreich kam es im Januar mehrmals zu den heftigsten Augriffen auf das Judentum. Die ftürmischen Szenen rief vor allen der Abg. Gregorig hervor,der die Güter der Juden konfisziert haben wollte und die Wiener Universität herabzusetzen suchte, weil sie derjudet sei und daher ihren wissenschaftlichen Glanz eingebüßt habe. Der dem Landtage angehörende Rektor dieser Unidersität derteidigte sie aufs würdigste und mußte deshalb die stärksten Ausfälle des Autisemitenführers Lueger über sich ergehen lassen. Im übrigen that sich namentlich der böhmische Landtag wieder hervor. Von zwei Seiten Wurde hier eine Änderung des Walhlrechts zu allen Landtagen angeregt: der Altczeche Rieger wollte es auf alle bisher undertretenen Volksklassen ausgedehnt, er Wollte die Wahlbezirke nach einem für alle Rationalitäten gleichen Maßstabe eingeteilt und in den Landgemeinden die direkten Wahlen eingeführt wissen; Bareuther dagegen glaubte, daß durch die Schaffung nationaler Kurien, deren jede ihren Landesunsschuß zu wählen habe, die Herrschaft einer Rationalität über die andere Würde dermieden Werden.
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Mippermann, K. (1896). Österreich-Lngarn. In: Politische Geschichte der Gegenwart. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-99174-5_2
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