Zusammenfassung
Alle den Pflanzen eigentümlichen Bewegungen zerfallen in zwei Gruppen: Zu der ersten Gruppe gehören die Bewegungen der wachsenden Organe oder die Nutationsbewegungen; zu der zweiten Gruppe gehören die Bewegungen der bereits völlig ausgewachsenen Organe oder die Variationsbewegungen. Alle Bewegungen der Pflanzen, welche wir oben bereits besprochen haben, gehören zu der ersten der beiden Gruppen, da sie noch während des Wachsens des Organes ausgeführt werden und mit dem Aufhören des Wachstums auch eingestellt werden. Alle Nutationsbewegungen werden ihrerseits in zwei Gruppen eingeteilt. Zu der ersten Gruppe, den paratonischen oder rezeptiven Nutationsbewegungen, gehören die durch äußere Ursachen hervorgerufenen Bewegungen, so der Heliotropismus, der Geotropismus usw. Zur zweiten Gruppe, der spontanen Nutationsbewegungen, gehören die Bewegungen der wachsenden Organe, welche ausschließlich von der inneren Organisation der Pflanzen abhängen; hierher gehören die kreisförmige Nutation der Schlingpflanzen, die Zirkumnutation, dieEpinastie, die Hyponastie u. a. m. Als Epmastie bezeichnet man die Erscheinung des verstärkten Wachstums an der Oberseüe eines Organes, mag dieses einen Stengel oder ein Blatt darstellen; infolge eines derartigen Wachstums biegen sich die Organe nach unten.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Hofmeister, Pflanzenzelle. 1867.
Brücke, Müllers Archiv für Anatomie und Physiologie 1848, S. 434; Pfeffer, Physiologische Untersuchungen. 1873; Haberlandt, Reizleitendes Ge-webesystem. der Sinnpflanze 1890.
Author information
Authors and Affiliations
Additional information
Besonderer Hinweis
Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
Rights and permissions
Copyright information
© 1911 Verlag von Julius Springer
About this chapter
Cite this chapter
Palladin, W. (1911). Variationsbewegungen. In: Pflanzenphysiologie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-99150-9_14
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-99150-9_14
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-642-98338-2
Online ISBN: 978-3-642-99150-9
eBook Packages: Springer Book Archive