Zusammenfassung
Es gibt in der Physik viele Begriffe, die nicht den Anspruch erheben können, das Wesen einer Erscheinung genauer zu erfassen, sondern nur als ein bequemes und zweckmäßiges Hilfsmittel angesehen werden müssen, um die in Frage stehende Naturerscheinung in einigen wesentlichen Punkten zu beschreiben. Solche Begriffe können wir „Fiktionen“nennen. Es bleibt allerdings zu bedenken, ob nicht letzten Endes alle Bilder, die man sich in der Physik von Naturvorgängen macht, um sie zu erklären, d. h. auf bekannte Erscheinungen zurückzuführen, mehr oder weniger vollkommene Fiktionen sind. Jedenfalls aber kann in manchen Fällen kein Zweifel sein, daß nur eine Fiktion vorliegt, während wir in anderen Fällen uns schwerer zu dieser Meinung entschließen werden. Solch eine Fiktion ist der Begriff der „Lichtstrahlen“, die von den einzelnen Punkten leuch tender Körper geradlinig ausgehen. Diese Vorstellung ist ziemlich alt, wird aber bis heute in der Optik mit Nutzen verwendet.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Rüchardt, E. (1938). Die Lichtstrahlen, eine nützliche Fiktion. In: Sichtbares und unsichtbares Licht. Verständliche Wissenschaft, vol 35. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-99094-6_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-99094-6_2
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
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