Zusammenfassung
Echte Seide ist eine zur Klasse der Eiweißstoffe gehörige Substanz, welche von der Seidenraupe (Seidenspinner, Maulbeerspinner, Bombyx mori) als zähe Flüssigkeit aus zwei Spinndrüsen abgesondert und zu einem Doppelfaden zusammengeklebt wird, der rasch an der Luft fest wird. Dieser Faden wird in einer Lange von 400–1200 m ununterbrochen weitergeführt und zu dem eiförmigen Kokon versponnen, in welchem sich die Raupe verpuppt. Nachdem die Puppe durch Hitze abgetötet ist, weicht man den Kokon auf und haspelt den Faden ab. Mehrere solche Rohseideoder Grègefäden werden hierbei vereinigt und geben bei fester Zwirnung die Organzinfäden, welche für die Kette verwendet werden, bei loserer Zwirnung die Trarnefäden, welche als Einschlag benützt werden. Die äußersten und innersten Teile der Kokons sind minderwertig und lassen sich meist nicht glatt abhaspeln; sie werden daher mechanisch zerfasert und ähnlich wie lose Baumwolle versponnen als Schappe oder Florettseide in den Handel gebracht.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Ziemlich ausfühi liche Angaben finden sich in H. Ley, die neuzeitliche Seidenfärberei (Springer 1921) und ähnlichen Werken.
Mitgeteilt von Grandmougin und Zübelen in Ullmanns Enzyklopädie 2, S. 579.
Author information
Authors and Affiliations
Additional information
Besonderer Hinweis
Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
Rights and permissions
Copyright information
© 1925 J. F. Bergmann, München
About this chapter
Cite this chapter
Ruggli, P. (1925). Seidenfärberei. In: Praktikum der Färberei und Farbstoffanalyse für Studierende. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-99090-8_12
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-99090-8_12
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-642-98279-8
Online ISBN: 978-3-642-99090-8
eBook Packages: Springer Book Archive