Zusammenfassung
Der Boden, auf dem der brandenburgisch-preußische Staat erwachsen ist, ist ursprünglich germanisch besiedelt gewesen, in der Zeit der Völkerwanderung jedoch von slawischen Volksstämmen in Besitz genommen worden. Er mußte also, sollte ein deutsches Staatswesen auf ihm entstehen, dem Deutschtum erst wieder zurückgewonnen werden. Schon unter Karl dem Großen setzten Abwehrkämpfe gegen ein weiteres Vordringen der Slawen ein, ja, die Annales Einhardi wissen sogar von einem siegreichen Übergang Karls über die Elbe (789) zu berichten. Die wechselvollen Kämpfe, in denen das Deutschtum die Gebiete östlich der Elbe zurückzuerobern unternahm, begannen jedoch erst unter den sächsischen Kaisern. Die Feste Brennaburg im Lande der Heveller nahmen die Truppen Heinrichs I. im strengen Winter 927/28, wie das zeitgenössische Geschichtswerk des Mönches Widukind von Corvey meldet, fame, ferro, frigore („Resgestae saxonicae“ ; Monum. Germ. Script. III). Nach Heinrichs I. Tode war es Gero, der Markgraf der sogenannten „Nordmark“ , der seit 939 zielbewußt an die Unterwerfung der Slawen heranging. Die Begründung der Bistümer Havelberg (946) und Brandenburg (949) und ihre Unterstellung unter das im Jahre 968 eingerichtete Erzbistum Magdeburg sind deutliche Zeichen der erzielten Erfolge. Aber der große Slawenaufstand von 983 hat noch einmal alles vernichtet, was an Germanisierung und Christianisierung erreicht war. Auf anderthalb Jahrhunderte waren die ostelbischen Gebiete erneut dem Deutschtum verloren.
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Schmidt, E. (1929). Die Entwicklung vom Territorium zum Territorialstaat. In: Rechtsentwicklung in Preussen. Enzyklopädie der Rechts- und Staatswissenschaft, vol 6. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-99066-3_1
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