Zusammenfassung
Wir besprechen jetzt diejenigen für die chemische Thermodynamik wichtigen Gesetzmäßigkeiten, die über die Aussagen der beiden Hauptsätze in ihrer Anwendung auf homogene Phasen hinausgehen und in ihrem Geltungsbereich eine weitere Ersparung direkter thermodynamischer Messungen ermöglichen. Es handelt sich dabei um Gesetze für solche Grenzzustände des Systems, die sich durch Einfachheit vor allen Zwischenzuständen auszeichnen: einerseits um Gesetze für das Verhalten beim absoluten Nullpunkt der Temperatur, bei völliger Kondensation der vorhandenen Phasen, andererseits um Gesetze, die sich auf chemische Umsetzungen gasförmiger Phasen im Zustand genügender Verdünnung beziehen; die physikalischen Eigenschaften solcher „idealer Gase“ wurden schon früher (II § I) besprochen. Von beiden Grenzfällen aus läßt sich mit Hilfe thermodynamischer Messungen oder gewisser Annahmen ein Übergang zu benachbarten komplizierteren Zuständen gewinnen, so vom absoluten Nullpunkt aus zu dem Verhalten erwärmter kondensierter Phasen, vom Gaszustand aus zu den flüssigen und festen Lösungen oder Mischungen, so daß die aufgestellten Grenzgesetze in beiden Fällen auch als Annäherungsgesetze für kompliziertere Zustände auftreten.
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Schottky, W. (1929). Gesetzmäßigkeiten für spezielle Zustände und Veränderungen. In: Thermodynamik. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-99060-1_9
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-99060-1_9
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