Skip to main content

Die Verdauung

  • Chapter
  • 21 Accesses

Zusammenfassung

Eine Nahrung, die quantitativ und qualitativ ausreichend ist, um das Leben des Organismus zu erhalten, bedarf, bevor sie für die tierischen Zellen verwertbar ist, einer Aufschließung, die ihre Aufsaugung durch die Zellen ermöglicht. Da die Mehrzahl der Nährstoffe, seien sie tierischer oder pflanzlicher Herkunft, in ihrem natürlichen Zellverband genossen werden, müssen sie zunächst physikalisch verarbeitet, vor allem mechanisch zerkleinert, dann aber auch weitgehend chemisch verändert werden, um sie resorbierbar zu machen. Diese überaus mannigfachen und verwickelten Vorgänge spielen sich im Verdauungskanal ab. Derselbe beginnt mit der Mund- und endet mit der Analöffnung. Die Wandungen des Verdauungskanals sind fast in ihrer ganzen Ausdehnung mit glatter Muskulatur ausgestattet, nur am Anfang und Ende des Verdauungstraktus finden sich quergestreifte Muskeln. Dieser Unterschied kommt auch in der verschiedenen nervösen Versorgung dieser Abschnitte zum Ausdruck. In das Lumen des Verdauungstraktus münden zahlreiche Drüsen, die zum Teil in der Wand desselben gelegen sind, zum Teil weiter abliegend durch besondere Ausführungsgänge mit dem Darminnern in Verbindung stehen. Diese Drüsensäfte werden in den Verdauungskanal teils mit saurer, teils mit alkalischer Reaktion ausgeschieden, und sie sind die Träger verschiedener Fermente, die in ihrer differenten spezifischen Einstellung den stufenweisen Abbau der Nahrungsstoffe ermöglichen. Die einzelnen Drüsen liefern für sich charakteristische Fermente. Wie schon in der Lehre vom Stoffwechsel erwähnt wurde, kann der Organismus die körperfremden Nahrungsstoffe nicht direkt verwerten, sondern sie bedürfen einer arteigenen Umprägung. Dazu erfolgt eine Zertrümmerung dieser Stoffe in einzelne Bruchstücke. Diese Arbeit wird durch die spezifisch eingestellten Fermente der Verdauungsdrüsen im Verdauungstraktus geleistet. Die Synthese zur körpereigenen Zellsubstanz erfolgt dann nach Resorption der Teilstücke vorwiegend in der Darmwand. Somit trennt im Inneren des tierischen Körpers die Wand des Verdauungstraktus die Außenwelt von der Innenwelt ab, wie Babkin sehr treffend bemerkt. Wir bezeichenen dementsprechend die Tätigkeit der Verdauungsdrüsen, soweit sie sich auf die Absonderung von Verdauungssäften in das Lumen des Verdauungsapparates bezieht, als „äußere“ Sekretion im Gegensatz zur „inneren“ Sekretion dieser Drüsen, die spezielle Stoffe direkt an das Blut abgibt. Neben dieser rein sekretorischen Funktion besitzen aber viele dieser Verdauungsdrüsen auch die Fähigkeit, für den Organismus nicht mehr verwertbare Stoffe in den Verdauungskanal auszuscheiden. Diese Exkrete werden dann zusammen mit unverdaulichen Nahrungsstoffen durch die Analöffnung entfernt. Während die Anfangsteile des Verdauungsapparates eine vorwiegend vorbereitende Funktion für die eigentliche Verdauung erfüllen, spielt sich letztere in ihren Hauptphasen im Zwölffingerdarm und Dünndarm ab. Diesen Darmteilen kommen auch ausgesprochen resorptive Eigenschaften zu.

This is a preview of subscription content, log in via an institution.

Buying options

Chapter
USD   29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD   44.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD   59.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Learn about institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Additional information

Besonderer Hinweis

Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 1927 J. F. Bergmann, München

About this chapter

Cite this chapter

Stuber, B. (1927). Die Verdauung. In: Klinische Physiologie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-98994-0_1

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-98994-0_1

  • Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg

  • Print ISBN: 978-3-642-98183-8

  • Online ISBN: 978-3-642-98994-0

  • eBook Packages: Springer Book Archive

Publish with us

Policies and ethics