Zusammenfassung
Die Seidenraupenzucht geht in Italien in ihren Anfängen bis ins B. und 9. Jahrhundert zurück. Kleinasiatische Rassen der echten Seidenraupe (bombyx mori) wurden von den Arabern nach Sizilien verpflanzt; von dort verbreitete sich die Seidenkultur allmählich über Süd- und Mittelitalien. Zur gleichen Zeit findet sich auch die Erwähnung des aus Persien stammenden schwarzen Maulbeerbaumes (il moro, später allgemein als gelso bezeichnet), dessen Blätter die einzige Nahrung der Raupen bilden. Doch blieb die Seidenraupenzucht zunächst noch auf sehr geringe Ausmaße beschränkt. Im 13. Jahrhundert finden wir im Gebiete von Bologna eine ausgedehntere Seidenkultur, wobei die städtischen Behörden den Handelsverkehr mit Kokons regelten. Die Handelsbeziehungen Venedigs mit dem Orient führten zur Zeit Dandolos (13. Jahrhundert) zur Einführung griechischer Rassen in Italien. In den folgenden Jahrhunderten wurde die Seidenzucht in Modena, Florenz und in der Lombardei durch Zwang zur Anpflanzung von Maulbeerbäumen weiter ausgedehnt. Welchen Wert man schon damals der Seidenzucht beimaß, besagt der Titel eines kleinen Buches von Paganino aus dem Jahre 1380: „Tesoro dei rustici“, das die Seidenzucht im bologneser Dialekt behandelt.
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Literatur
Annali universali di Statistica eoonomica. Milano 1843 (zitiert bei Sombart, Die Handelspolitik Italiens S. 79).
Vgl. die Äußerung Cavours in einer Parlamentssitzung am 27. April 1852, bei Sombart a. a. O. S. 83.
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Tambor, H. (1929). Einleitung. In: Seidenbau und Seidenindustrie in Italien. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-98991-9_1
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