Zusammenfassung
Bis heute hat man vergeblich versucht, für Haufensterne Eigenbewegungen abzuleiten, um daraus dann auf die Entfernung der Sternsysteme schließen zu können. In 17jähriger Arbeit hat Barnard Sternhaufen visuell vermessen mit dem großen Refraktor der Yerkes-Stern-warte. Aber nur für zwei Sterne in M. 92 hat er eine merkliche Eigenbewegung ableiten können, und bei beiden Sternen ist es nicht sicher, ob sie überhaupt zum Haufen gehören. Ebenso waren die Versuche bei M. 11 erfolglos1)2). Der erste Katalog dieses Haufens3) stammt aus den Jahren 1836–1839. Trotz des verhältnismäßig langen Zeitraums, der inzwischen verflossen ist, ist es nicht gelungen, Eigenbewegungen von Sternen des Haufens abzuleiten. Es erscheint daher völlig ausgeschlossen, in absehbarer Zeit aus Eigenbewegungen Parallaxen von Haufen zu gewinnen. Im Gegenteil wird man Sterne mit merklicher Eigenbewegung, die scheinbar zu einem Haufen gehören, nach den bisherigen Erfahrungen, nicht als wirkliche Glieder der Sterngruppe anzusehen haben.
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Literatur
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ten Bruggencate, P. (1927). Methoden zur Bestimmung der Entfernung der Sternhaufen. In: Sternhaufen. Naturwissenschaftliche Monographien und Lehrbücher, vol 7. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-98988-9_2
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