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Zusammenfassung

Fassen wir die in dem vorliegenden Kapitel behandelten Fragen noch einmal zusammen, so erhalten wir folgende Pegeln, die im wesentlichen auf empirischem Wege gefunden worden sind und die die Möglichkeit der Abschätzung unbekannter Wärmetönungen bei der Legierungsbildung geben:

  1. 1.

    Innerhalb eines Systems mit mehreren intermetallischen Ver-bindungen werden die ersten Anteile an Fremdmetall mit stärkerer Wärmeentwicklung gebunden als die folgenden (Biltz).

  2. 2.

    Die höchsten integralen Bildungswärmen in einem binären System wird man bei der Zusammensetzung des höchsten Schmelzmaximums der Liquiduslinie erwarten. Die Bildungswärmen sind besonders hoch, wenn die Schmelztemperatur beim Schmelzmaximum gegenüber der Schmelztemperatur der Komponenten hoch ist. Treten in einer binären Legierungsreihe neben intermetallischen Verbindungen auch Misch-kristallreihen auf, so findet man energetisch keine grundsätzliche Bevorzugung der einen oder anderen Kristallart (Körber, Oelsen).

  3. 3.

    Die in Legierungen und Verbindungen wirksamen Bindungskräfte sind auch maßgebend für die Größe der Bildungswärmen bei ihrer Entstehung aus den Komponenten. So werden bei Salzen und salzartigen Verbindungen, deren Bindungsverhältnisse vor allem durch Coulomb- sehe Kräfte bestimmt sind, sehr viel höhere Bildungswärmen beobachtet als bei Legierungsstrukturen mit vorwiegend metallischer Bindung. 4. Die Bildimgswärmen zahlreicher intermetallischer Verbindungen mit einem gemeinsamen Vergleichselement und vom gleichen Formeltypus verlaufen symbat den Differenzen der Edelart der Partner (Biltz).

  4. 5.

    Wärmetönung und Raumsehwindung bei der Legierungsbildung sind für Legierungen gleicher Koordinationszahl tind ähnlicher Bindungsart proportional. Bei gleicher Raumschwindung ist die Bildungswärme bei niedriger Koordinationszahl erheblich größer als bei hoher Koordinationszahl (Richards, Biltz, Kubaschewski).

  5. 6.

    Beim Übergang vom festen in den flüssigen Zustand erfolgt im allgemeinen ein Nachlassen der Attraktionskräfte. In vielen Fällen beträgt die Mischungswärme einer Legierung etwa zwei Drittel der Bildungswärme einer Legierung gleicher Zusammensetzung.

  6. 7.

    Die Höchstwerte der Bildungs- und Mischungswärmen in Legierungssystemen liegen annähernd bei der gleichen Konzentration (Körber, Oelsen, Seith, Kubaschewski).

  7. 8.

    Der Quotient Schmelzwärme/absolute Schmelztemperatur für 1 g-Atom einer geordneten Legierung übertrifft den additiv für die reinen Komponenten berechneten im Mittel um 1,3 cal/Grad (Wagner, Kubaschewski, Weibke).

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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

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Weibke, F., Kubaschewski, O. (1943). Allgemeine Regeln. In: Thermochemie der Legierungen. Reine und angewandte Metallkunde in Einzeldarstellungen, vol 10. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-98961-2_13

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