Radiotherapie des Bronchialkarzinoms

Zusammenfassung

Das Bronchialkarzinom gehört zu den größten Problemen der klinischen Onkologie: Seine Häufigkeit nimmt zu bei insgesamt stagnierenden, unbefriedigenden Behandlungsergebnissen. Die Therapie des kleinzelligen Bronchialkarzinoms ist eine Domäne der Chemotherapie geworden, die Therapie des nichtkleinzelligen Karzinoms ist und bleibt zweifellos eine Domäne der Chirurgie. Die Strahlentherapie nimmt eine Zwischenstellung ein: Einerseits kann das Behandlungsvolumen unter Einschluß der mediastinalen Lymphabflußwege größer gewählt werden als bei der Operation, andererseits ist die lokale Tumorkontrolle signifikant höher als nach Chemotherapie. Sie hat ihre Bedeutung daher vor allem als adjuvantes Verfahren im Rahmen eines interdisziplinären Behandlungskonzeptes — als postoperative Radiatio im Stadium III beim nichtkleinzelligen Karzinom oder als konsolidierende Bestrahlung nach primärer Chemotherapie beim kleinzelligen Karzinom. Auch als primäre Behandlung beim inoperablen nichtkleinzelligen Bronchialkarzinom oder nach inkompletter Resektion bietet die Strahentherapie eine — wenn auch kleine — kurative Chance. Darüber hinaus stellt die Strahlentherapie in der Regel bei lokoregionärer Tumorprogression und bei symptomatischen Metastasen des ZNS und des Skeletts die effektivste Form der Palilativbehandlung dar.