Zusammenfassung
Eine Einordnung der gesammelten Karikaturen nach ihrem Erscheinungsjahr läßt erkennen, daß die Medizin bei den Zeichnern zu den verschiedenen Zeiten eine durchaus unterschiedliche Beachtung fand. Es schälen sich drei Perioden eines erhöhten Interesses am Arzttum heraus: der Beginn des 19., das erste Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts und die Jetztzeit. Die erste Periode lebte sich noch in Flugblättern oder käuflichen Drucken aus, während die beiden anderen in satirischen Zeitschriften ihren Niederschlag fanden. Überdies fällt auf, daß manche dankbaren medizinischen Themen von den satirischen Künstlern nicht gesehen oder höchstens gelegentlich einmal aufgegriffen worden waren, während andere mit einer großen Zahl von Zeichnungen vertreten sind. Das heutigentags beliebteste Motiv ist die psychotherapeutische Beratung (250–257). In meinem nach Stoffgebieten geordneten Gesamtregister aller erfaßten Karikaturen macht das Verzeichnis der zum Thema „Psychiater und Psychotherapeut“ gehörenden Bilder fünfeinhalb Seiten aus ! Eine merkwürdige Vorliebe haben die Zeichner aller Länder auch dem Motiv des die Sehschärfe prüfenden Augenarztes entgegengebracht. Davon eine kleine Auslese: 233–240. Weitere Lieblingsthemen sind: der energische Zahnarzt, der zerstreute Professor, der den Kniesehnenreflex auslösende Arzt (wobei etwa dem Patienten der Hut hochgeht, der Soldat zackig grüßt [281] oder ähnlich Unerwartetes passiert, so daß der Arzt sich manchmal Knieschützer vorgebunden hat) sowie schließlich der Militärarzt. Er ist eine der typischen Witzfiguren unseres Jahrhunderts und als solche international.
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© 1980 J. F. Bergmann Verlag München
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Vogt, H. (1980). Zu den Bildern. In: Medizinische Karikaturen von 1800 bis zur Gegenwart. J.F. Bergmann-Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-642-97804-3_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-97804-3_3
Publisher Name: J.F. Bergmann-Verlag
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