Zusammenfassung
Die in der Folge einer chronischen Hochdruckerkrankung auftretenden arteriosklerotischen Gefäßveränderungen mit resultierenden Organkomplikationen (apoplektischer Insult, Myokardinfarkt, Herz- und Niereninsuffizienz) begründen die Notwendigkeit einer frühzeitig eingeleiteten antihypertensiven Therapie. Eine behandlungsbedürftige Hypertonie liegt nach den Kriterien der WHO bei Blutdruckwerten über 160/95 mmHg vor. Werte über 140/90 mmHg bis 160/95 mmHg gelten als „grenzwertige“ Hypertonie, über deren Behandlungsbedürftigkeit keine einheitlichen Aussagen gemacht werden. Bei diastolischen Werten zwischen 90 und 95 mmHg wird in der Regel eine medikamentöse Behandlung erst nach Mißerfolg vorheriger diätetischer Maßnahmen empfohlen. Einige Autoren halten sogar diastolische Werte bis 105 mmHg für nicht behandlungsbedürftig, wenn keine zusätzlichen kardiovaskulären Risiken bestehen. Auch die Behandlung einer systolischen Hypertonie bei normotonen diastolischen Werten, wie sie bei altersbedingtem Elastizitätsverlust der Arterien auftritt, wird kontrovers diskutiert. Eine Behandlung ist aber dann indiziert, wenn Werte über 160/105 mmHg auftreten und durch Kontrollen bestätigt werden. Der Nutzen einer antihypertensiven Therapie in Bezug auf Spätkomplikationen und Überlebenszeit ist für dieses Patientenkollektiv eindeutig dokumentiert. Lediglich vorübergehende Blutdruckerhöhungen z. B. bei körperlicher Belastung, psychischer Erregung oder auch bei neurologischen Erkrankungen sind nur in Ausnahmen antihypertensiv zu behandeln.
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Literatur
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© 1991 Dr. Dietrich Steinkopff Verlag, GmbH & Co. KG, Darmstadt
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Rietbrock, N., Harder, S. (1991). Grundzüge der Behandlung der Hypertonie. In: Rietbrock, N., Staib, A.H., Loew, D. (eds) Klinische Pharmakologie. Steinkopff. https://doi.org/10.1007/978-3-642-97783-1_6
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Online ISBN: 978-3-642-97783-1
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