Allgemeine Symptomatik

Zusammenfassung

Besonders problematisch ist die Früherkennung der Meningitis beim Neugeborenen, selbst unter den Bedingungen einer vorher bestehenden intensiven Beobachtung und Behandlung. Andererseits ist gerade hier die Prognose und das Schicksal der betroffenen Neugeborenen von der frühestmöglichen Erkennung entscheidend abhängig. Beim Neugeborenen sind es ganz überwiegend Allgemeinsymptome, die den Verdacht auf eine Meningitis lenken müssen. Zeichen einer septischen Allgemeininfektion, die in 30 bis 60 % mit einer Meningitis einhergeht, verlangen auch ohne gezielte meningitische Symptomatik vor Beginn einer antibiotischen Behandlung eine Lumbalpunktion. Bemerkenswert ist, daß beietwa 40 % der Neugeborenen-Meningitiserkrankungen ein Krampfanfall das erste Symptom darstellt (Cave Fieberkrampf beim älteren Säugling ab 6 Monaten). Daneben sind jedoch grau-blasses Aussehen, Trinkschwäche, Magenrest, geblähtes Abdomen, Tachydyspnoe, Tachykardie, Ikterus, Blutungsneigung, schrilles Schreien und Berührungsempfindlichkeit wichtige Symptome (siehe Neugeborenensepsis). Eine gespannte und vorgewölbte Fontanelle vermißt man bei Neugeborenen, findet sie jedoch nicht obligatorisch bei der Säuglingsmeningitis (20 %). Nackensteifigkeit, Opisthotonus oder andere meningitische Zeichen fehlen dagegen bei Neugeborenen und bei Säuglingen in der Regel (2).