Minimalinvasive Chirurgie

Zusammenfassung

Minimalinvasive chirurgische Eingriffe (MIC) im Abdomen unter Sichtführung eines Laparoskopes und Verwendung spezieller laparoskopischer chirurgischer Instrumente, oft auch als laparoskopische oder videolaparoskopische Chirurgie bezeichnet, haben sich in den letzten Jahren international und auch in den Kliniken unseres Landes verbreitet. Für den Anästhesisten ergibt sich hier, wie auch bei der Einführung anderer operativer Techniken, die Frage, ob er seine bisher für chirurgische Eingriffe angewendeten anästhesiologischen Verfahren einfach auf die veränderte operative Situation übertragen kann oder diese wegen unterschiedlicher Rahmenbedingungen und Anforderungen seitens dieser neuen Techniken doch anpassen muß. Ganz unvorbereitet traf die Einführung und Ausweitung z. B. der laparoskopischen Cholezystektomie unter Anlage eines CO₂-Peritoneums unser Fachgebiet allerdings nicht, da seit der Einführung pelviskopischer diagnostischer und operativer Verfahren durch den Gynäkologen Semm die Anästhesisten insbesondere mit den allgemeinen Auswirkungen einer intraabdominellen CO₂-Insufflation vertraut sind. Allerdings hat die Häufigkeit der MIC im operativen Alltag erheblich zugenommen, und die Methode ist dabei, sich über Gallenwege, Leistenregion und Thoraxbereich hinaus auf weitere Organsysteme auszudehnen, so daß es an der Zeit ist, in einem Lehrbuch der Anästhesiologie die anästhesiologische Praxis sowie deren Probleme zusammenhängend darzustellen.