Zusammenfassung
Die im 13. Kapitel besprochene Entzifferung mit Hilfe der Mustererkennung benutzt von der Anatomie der Sprache das Skelett. Die nunmehr zu besprechenden Methoden zielen auf die Weichteile: Sie gehen auf statistische Gesetzmäßigkeiten der Sprache, insbesondere auf Häufigkeiten, aus. Schon 1466 wußte Leone Battista Alberti (1404–1472) davon (Trattati in cifra, 1470).
‘We can only say that the decriptment of any cipher even the simplest will at times include a number wonderings.’
Helen Fouché Gaines 1939
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Literatur
W. B. Homan hat z.B. ein solches Verfahren angegeben, bei dem alle Zeichen gleich häufig auftreten (‘equifrequency cipher’).
Die Auszählung von K. Küpfmüller und H. Zemanek, die die deutschen Umlaute berücksichtigt, ist natürlich kryptologisch uninteressant; sie ist lediglich zu Vergleichszwecken aufgeführt.
Beim Vergleich von Werten in der Literatur ist darauf zu achten, ob der Wortzwischenraum unberücksichtigt bleibt; gelegentlich (so bei Fletcher Pratt 1939) werden nur Bigramme und Trigramme innerhalb von Worten gezählt.
Häufigkeitstabellen für eine Reihe von indogermanischen Sprachen finden sich insbesondere bei H.F. Gaines und bei Ch. Eyraud.
Im Englischen sind es gerade die Formwörter, die in Überschriften nicht groß geschrieben werden.
Colonel Parker Hitt (1877–1971) publizierte 1916 eines der ersten seriösen Bücher über Kryptologie in den Vereinigten Staaten und beschäftigte sich darin als erster mit der systematischen Entzifferung von Playfair. 1914 konstruierte er die Streifen-Version von Bazeries Zylinder (7.4.3). Hitt war später ein Vice-President von AT&T und President von dessen kryptologischer Tochter International Communication Laboratories.
Die zahlreichen Nachdrucke und Übersetzungen von Poes Geschichte strotzen von Setzfehlern in diesen sechs Zeilen. Man sieht, wie schwierig für einen Setzer die Arbeit ist, wenn er keine semantische Rückkontrolle hat.
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Bauer, F.L. (1993). Anatomie der Sprache: Häufigkeit. In: Kryptologie. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-97476-2_15
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