Zusammenfassung
Bei 5–10% aller Schwangeren wird bei der Schwangerschaftserstuntersuchung eine signifikante Bakteriurie (⩾105 Keime/ml) ohne klinische Symptomatik gefunden. Erfahrungsgemäß kommt es bei 30–60% dieser Frauen zu spateren Beschwerden, denen in einem Drittel der Fälle eine akute Pyelonephritis zu Grunde liegt. Infektionsbegunstigend soll die Zusammensetzung des Urins sein, der während der Schwangerschaft eine erhöhte Beladung mit Glukose, Aminosäuren und Proteinen und zudem einen eher alkalischen Urin-pH aufweist. Da es unabhängig von den gynäkologischen Risiken (erhöhte Wehentätigkeit, Frühgeburten) im Falle einer konsequenten antibakteriellen Therapie nur in 3–5% zu einer akuten Pyelonephritis kommt, muß jede signifikante, auch symptomlose Bakteriurie in der Schwangerschaft antibiotisch behandelt werden. Voraussetzung ist jedoch die korrekte Diagnostik.
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Roth, S., Semjonow, A., Rathert, P. (1993). Schwangerschaft und asymptomatische Bakteriurie — Was tun?. In: Klinische Urologie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-97417-5_31
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