Spieltheorie und ökonomische (Bei)Spiele pp 34-46 | Cite as
Extensive Spiele
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Zusammenfassung
Im folgenden befassen wir uns mit den verschiedenen Formen, soziale Konfliktsituationen formal darzustellen, sowie den wichtigsten Konzepten, um solche formal beschriebenen Spiele zu lösen. Ein sozialer Konflikt involviert mehrere unabhängige Entscheider, deren Zielsetzungen zumindest teilweise divergieren. Die unabhängigen Entscheidungen setzen nicht notwendig die Existenz mehrerer Personen voraus. Es ist durchaus vorstellbar, daß der Interessenkonflikt gegenwärtige und zukünftige Interessen ein und derselben Person betrifft, wenn zum Beispiel die Verhaltensabsichten der gegenwärtigen Person für die künftige Person nicht bindend sind. Bevor man ein Spiel beschreibt, könnte man daher über den Begriff des Spielers, d.h. die Instanz unabhängiger Entscheidungen, diskutieren. Wir werden dies nicht tun. Der Grund hierfür ist, daß sich der Spielerbegriff aus der Darstellungsform eines Spiels und dem Konzept zur Lösung des Spiels ergibt (vgl. hierzu GÜTH, 1991). Die Frage, wer ein Spieler ist, wird in der Spieltheorie traditionell kaum direkt aufgegriffen, sondern üblicherweise implizit durch Darstellungsform und Lösungskonzept beantwortet. Auch wir werden im folgenden von Spielern ausgehen, obwohl diese je nach Lösungskonzpt durchaus in mehrere unabhängige Entscheidungsinstanzen untergliedert werden können. Der materielle Spielerbegriff kann damit durchaus vom formalen Spielerbegriff abweichen (in GÜTH, 1991, wird zum Beispiel zwischen zentralem und dezentralem Spielerbegriff unterschieden).
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