Zusammenfassung
Während der Periode der Geltung des traditionellen Modells der Neoklassischen Synthese für die angewandte Wirtschaftspolitik, also bis in die frühen siebziger Jahre, war das Zielbündel der Stabilisierungspolitik durch das Magische Fünfeck charakterisiert. Es umfaßte die Ziele Vollbeschäftigung, Wirtschaftswachstum, Preisstabilität, außenwirtschaftliches Gleichgewicht, und als Nebenbedingung, die mit den traditionellen stabilisierungspolitischen Instrumenten zwar nicht unmittelbar verfolgt werden kann, auf die jedoch Bedacht genommen wurde: gerechte Einkommensverteilung. Die Bedeutung der einzelnen Ziele wechselte allerdings im Zeitablauf (siehe Abschnitt 4.3) und sie differierte von Land zu Land; nie allerdings wurde eines dieser Ziele völlig vernachlässigt. Im folgenden wird für jedes einzelne dieser Ziele zunächst seine Bedeutung skizziert, dann die Folgen erheblicher Verletzungen dieses Ziels aufgezeigt, die Möglichkeiten es zu definieren und zu quantifizieren, und es wird versucht, den quantitativen Grad seiner Vereinbarkeit mit den anderen Zielen (tradeoff) abzustecken. Letzteres ist ein gefährliches Unterfangen, weil die Ansichten darüber zwischen den Schulen, zwischen einzelnen Autoren und im Zeitablauf stark differieren. Das Thema kann aber nicht unterdrückt werden, weil es für die angewandte Politik außerordentlich wichtig ist; da dieser Fragenkomplex von neueren theoretischen Entwicklungen stark betroffen wurde, läßt sich diesbezüglich ein Verweis auf spätere Ausführungen (insbesondere Kapitel 15) nicht vermeiden.
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Tichy, G. (1991). Die Ziele des Magischen Fünfecks: Bedeutung, Messung, Tradeoffs. In: Konjunkturpolitik. Heidelberger Taschenbücher, vol 253. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-97346-8_5
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