Zusammenfassung
Die etymologische Erhellung des Begriffes Ökologie lotet tiefer als die übliche naturwissenschaftliche Definition. Ökologie besagt „Logie“ des Öko, d. h. die „Wesenserkundung“ des „Hauses“ Erde. In diesem laufen Beziehungen mannigfaltiger Art und komplizierter Struktur. Es geht urn jenes Haus, in dem wir Menschen als irdische Lebewesen behausende Unterkunft und beherbergende Heimat finden. Ein Haus besteht aus mehr als aus einem einzigen Raum. Erst zusammen, in geschlossener Einheit, machen die verschiedenen Räume das aus, was man Haus nennt. In dem Moment, wo ein „Zimmer“ Mängel aufweist und leidet, zieht dieser unheilvolle Zustand langsam aber sicher aIle anderen „Zimmer“ in Mitleidenschaft. Sämtliche Lebensräurne sind miteinander verbunden, und zwar auf Gedeih und Verderb. Das Wohl (oder Unwohl) des (ganzen) Hauses hangt vom Wohl (oder Unwohl) jener Stockwerke und Einzelraume ab, die es zu einem einheitlichen Hauswesen aufbauen. In dieses Ganze ist der Mensch hineinverwoben. In seiner Eigenschaft als Haushalter ist er in sittliche Pflicht genommen, dieses Hauswesen Erde verantwortlich zu verwalten. Das ganze „ökologische“ Hauswesen bleibt nur dann heil und überlebensfähig, wenn Haushalter und Haus kooperieren und der Hausherr sich im klaren darüber ist, daß er mit dem Haus überlebt oder mit ihm untergeht.
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Rock, M. (1992). Die ökologische Thematik in anthropologischer und ethischer Sicht. In: Erdmann, KH. (eds) Perspektiven menschlichen Handelns: Umwelt und Ethik. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-97342-0_6
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