Zusammenfassung
Werte wie „Achtung vor dem Leben, Freiheit, Solidarität, Toleranz und Gleichheit zwischen Mann und Frau“ formuliert die „Yamoussoukro-Deklaration“ der UNESCO als Voraussetzung einer umfassenden Friedenskultur. „Das Bewußtsein für das gemeinsame Ziel der Menschheit“ soll durch „gemeinsame Richtlinien“ gestärkt werden, um „den Frieden in den Beziehungen der Menschen untereinander sicher(zu)stellen und eine harmonische Partnerschaft der Menschheit mit der Natur entwickeln (zu) helfen“. Die „Yamoussoukro-Deklaration“ geht davon aus, daß über die Vermittlung und Verbreitung menschheits- und naturerhaltender Werte der Weg zu einer echten, beständigen, alle Menschen verbindenden Friedenskultur bereitet werden kann. Jeder Mensch ist frei in seiner Entscheidung, an welchen Werten, welcher Ethik er sein Handeln orientiert, aber wie auch immer er entscheidet - als Konsequenz steht er damit in der Verantwortung für sein Tun. Nichts kann ihn von dieser Verantwortung entheben, auch nicht die irrtümliche Annahme, menschliches Handeln sei vorbestimmt und unterliege der schicksalhaften Steuerung durch Determinismen, z. B. biologischer oder geschichtsnotwendiger Art. In jüngster Zeit erst hat die Geschichte ein weiteres Mal den Nachweis erbracht, daß solche Annahmen zu den folgenreichsten Irrtümern im Lernprozeß der Menschheit gehören. Die „Yamoussoukro-Deklaration“ dagegen fordert die Stärkung des menschlichen „Bewußtseins“ für gemeinsame Werte, wodurch zum Ausdruck gebracht wird, daß sich der Mensch die Bedeutung seiner Entscheidung bewußt machen kann und muß. Er steht in der Verantwortung für deren Folgen, für die Folgen seines Tuns: Bewußtsein bringt Verantwortung mit sich! (Frisch, in Bachofner 1986, S. 173).
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Kammasch, G. (1992). Die Beziehung zwischen Mann und Frau. In: Erdmann, KH. (eds) Perspektiven menschlichen Handelns: Umwelt und Ethik. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-97342-0_13
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