Zusammenfassung
Allein schon die angedeuteten politischen Folgen fortschrittsbedingter Erfahrungsverluste machen evident, daß die technokratische Utopie niemals den Status einer „konkreten Utopie“gewinnen konnte. Weder als Hoffnung noch als Gefahr war die Selbstauflösung der Politik in technisch instrumentierte Sachherrschaft je eine reale Möglichkeit. Politik und Technik stehen nicht im Verhältnis einer Alternative zueinander. Der wissenschaftlich-technische Sachverstand macht den Gemeinsinn nicht fortschreitend gegenstandslos. Gerade jenes Vertrauen in die Wohlbegründetheit wissenschaftUcher Auskünfte über das, was der Fall ist, und ebenso das Vertrauen in die Solidität der Leistungen aus technischer Könnerschaft, ohne das die moderne Industriegesellschaft gar keine Akzeptanzbasis hätte, ist ja ein common-sense-gestütztes Vertrauen. Der Gemeinsinn steckt mit seinem praktischen Urteil den Rahmen ab, innerhalb dessen im ganzen technischer Fortschritt einzig stattfinden kann. „Fortschritt“- das ist ja nichts anderes als zivilisatorische Evolution, der der Gemeinsinn mit seinem praktischen Urteil Approbation erteilt hat.
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Literatur
Hans Lenk (Hrsg.): Technokratie als Ideologie. Sozialphilosophische Beiträge zu einem politischen Dilemma. Stuttgart, Berlin, Köln, Mainz 1973
Bernard S. Gorman, Aldon E. Wessman (ed.): The Personal Experience of Time. New York, London 1977, S. 267–288
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© 1990 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
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Lübbe, H. (1990). Common sense und Expertenwissen. In: Der Lebenssinn der Industriegesellschaft. Edition Sel-Stiftung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-97265-2_5
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