Zusammenfassung
Man hat gesagt, unsere Existenz unter der Dauerdrohung des Einsatzes von Nuklearwaffen genüge, um die moderne Zivilisationsgenossenschaft dauerhaft vom Unglückscharakter der technischen Evolution überzeugt zu machen. Es ist ja wahr: Unter allen erkennbaren Bedrohungen, denen wir uns in der modernen Industriegesellschaft ausgesetzt finden, ist die atomare Bedrohung die größte und zugleich nächste. Sie hat überdies das Besondere, nicht bloß eine denkbare Zukunft, potentieller Bevorstand, vielmehr als realer Untergang zweier bevölkerungsreicher Städte ein wohldokumentiertes Ereignis der Geschichte unseres eigenen Jahrhunderts zu sein. Der Untergang wenn nicht der Menschheit, so doch der unserer Zivilisation läßt sich mit technischen Mitteln bereiten, und was organisatorisch, auch installationstechnisch nötig ist, unter den für diesen Fall als maßgebend vorgesehenen Umständen den atomaren Holocaust tatsächlich auszulösen, wird vor unseren eigenen Augen besorgt.
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Max Horkheimer: Zur Kritik der instrumentellen Vernunft. Aus den Vorträgen und Aufzeichnungen seit Kriegsende. Herausgegeben von Alfred Schmidt. Frankfurt a. M. 1967, S. 15
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Lübbe, H. (1990). Die Festigung des Friedens unter der Drohung atomarer Selbstvernichtung. In: Der Lebenssinn der Industriegesellschaft. Edition Sel-Stiftung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-97265-2_15
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